Zoonosen: Zahl verunreinigter Lebensmittelproben steigt wieder

Seit 1996 erstellt das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin jährlich einen Trendbericht zum Verlauf und zu den Quellen von lebensmittelbedingten Infektionen. Dieser basiert auf Daten, die die Bundesländer dem Nationalen Referenzlaboratorium für die Epidemiologie der Zoonosen übermitteln. Im Jahr 2000 ist demnach zwar die Zahl der gemeldeten Fälle lebensmittelbedingter Infektionen gleich geblieben. Untersuchungen der Bundesländer zeigen jedoch, dass die Zahl der Lebensmittelproben, die mit Zoonoseerregern belastet waren, im Vergleich zu 1999 z. T. deutlich zugenommen hat.

Salmonella- und Campylobacter-Keime sind in Deutschland die Hauptursache der meisten lebensmittelbedingten Darminfektionen. Die Auswertung der Daten für das Jahr 2000 zeigt, dass die Salmonellenbelastung küchenmäßig vorbereiteter Fleischteilstücke vom Rind, Kalb und Schwein im Vergleich zu 1999 deutlich angestiegen ist. Hier wurden in 2,5 % der Proben Erreger nachgewiesen, während 1999 nur 0,5 % positiv waren. Die Kontamination von Schweinefleisch insgesamt ist ebenfalls angestiegen, eine Zunahme salmonellenbelasteter Proben zeigte sich auch beim Hackfleisch.

Besonderes vorsichtig sollten die Verbraucher nach Angaben des BgVV nach wie vor bei Geflügelfleisch sein. Denn hier waren fast 20 % der untersuchten Masthähnchen und Hühner mit Salmonellen behaftet. Bei Eiern hat sich die Zahl der Proben, in denen Salmonellen gefunden wurden, gegenüber 1999 wieder erhöht. Aber auch bei fertig verarbeiteten Lebensmitteln, die Ei enthalten können (z. B. Schokolade oder Teigwaren) stieg die Zahl der belasteten Proben an.

Mit Campylobacter-Erregern war insbesondere Geflügelfleisch belastet, wobei hier die Zahl der positiven Proben im Vergleich zu 1999 niedriger ausfiel. Allerdings ist der Anteil mit über 19 % positiver Proben immer noch sehr hoch.

Der komplette Bericht ist unter www.bgvv.de/zoonosen/referenzlaboratorien/nrl-e/files/trendber2000.pdf nachzulesen. EU11/01

Weitere Kurzberichte finden Sie in Ernährungs-Umschau 11/01 ab Seite 460.

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