Special Risikokommunikation: Erst kommt das Fressen, dann die Moral? Risikokommunikation für die Lebensmittelbranche

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Peter Wiedemann, University of Wollongong/Australien

Risikokommunikation bedeutet nichts anderes als über Risiken zu informieren. Gute Risikokommunikation sollte dabei korrekt sein, d. h. auf fachlich bestem Wissen beruhen, nicht manipulieren und darüber hinaus auch emotionale Unterstützung bieten. Sie sollte weiterhin verständlich und zugänglich sein. Das ist leichter gesagt als getan.

In einer perfekten Welt würde es keinen Streit über Risikoinformationen geben. Denn kluge Wissenschaftler, vorsichtige Unternehmer, risikomündige Verbraucher, unaufgeregte Nichtregierungsorganisationen sowie Journalisten, denen es allein um die Wahrheit geht, würden es dazu gar nicht erst kommen lassen. Dem ist aber nicht so; die Welt ist nicht perfekt.

In der Wissenschaft kommt der zwanglose Zwang des besseren Arguments nicht immer zum Zuge. In Unternehmen gibt es schwarze Schafe. Bürgerinitiativen bauschen zuweilen Phantomrisiken auf und Medien überzeichnen aus Sensationsgier Risiken zu Risikoplagen. Auch reicht das Risikowissen der Verbraucherinnen und Verbraucher selten aus, um angemessene Entscheidungen zu treffen. Unter solchen Bedingungen ist Risikokommunikation schwierig und kann paradoxe Wirkungen haben.

Im weiteren steht die Frage im Mittelpunkt, was aus wissenschaftlicher Sicht bei der Risikokommunikation zu beachten ist. Dabei soll der Blick aber ausschließlich den Verbraucherinnen und Verbrauchern gelten. Alle anderen Akteure und v. a. deren Zusammenwirken können hier aus Platzgründen nicht näher betrachtet werden.

First comes eating, then comes morality? Risk communication for the food industry

Peter Wiedemann, University of Wollongong/Australia

In a perfect world, there would be no need to quarrel about risk information. Because clever scientists, prudent entrepreneurs, risk-aware consumers, calm non-governmental organisations and journalists concerned with the truth alone would not let things get to that point.

But unfortunately, that is not the case; the world is not perfect. In the world of science, the gentle pressure of the better argument does not always get a chance. There are black sheep in the business world. Citizen initiatives sometimes overhype phantom risks and the media exaggerate risks into risk plagues for sensationalism. Knowledge of risk among consumers is rarely sufficient to take appropriate decisions. Under these conditions, risk communication is difficult and can have paradoxical effects.

The most important question is what must be considered from a scientific perspective in risk communication. Yet at the same time, the focus should lie exclusively with the consumers. The other parties involved, and above all their interaction, cannot be more closely considered here for reasons of space.

 Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 11/14 von Seite M616 bis M621.

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