Special: Risikokommunikation

Interview mit Prof. Dr. Britta Renner, Universität Konstanz

Bei Risikokommunikation geht es darum, dem Verbraucher eine Einschätzung über potenzielle Risiken zu ermöglichen. Bezogen auf den Lebensmittelund Ernährungsbereich geht es hierbei nicht nur um die Kommunikation akuter Gefahren, wie z. B. Lebensmittelverunreinigungen, sondern auch um die Kommunikation langfristiger Risiken, verursacht bspw. durch eine ungesunde Lebensweise. Hierbei stellt sich die Frage, wie diese Informationen dem Verbraucher angeboten werden sollen, um Risikokommunikation erfolgreich zu machen. Im Interview mit Professorin Britta Renner, Arbeitsgruppe Psychologische Diagnostik und Gesundheitspsychologie der Universität Konstanz, werden Möglichkeiten und Grenzen der Risikokommunikation aus der Sicht des Verbrauchers dargelegt.

Frau Renner, welche verschiedenen Ziele haben die Risikokommunikation und die Risikoforschung?

Mit der Risikoforschung befassen sich viele verschiedene Fachdisziplinen, weshalb ein Ziel häufig gar nicht explizit definiert werden kann. Die Experten haben ganz verschiedene Ziele im Auge. Dies führt jedoch oftmals zu Schwierigkeiten, denn wenn die Ziele nicht klar definiert sind bzw. verschiedene Ziele angenommen werden, kann Kommunikation nicht funktionieren. Basierend auf den verschiedenen angestrebten Zielen kann man drei Arten der Risikokommunikation unterscheiden.

Da wäre zunächst einmal die reine Informationsdarbietung, ohne Orientierung an den Zielen und Bedürfnissen der Verbraucher. Beispiele hierfür sind Zutatenlisten auf Lebensmittelverpackungen oder Beipackzettel von Medikamenten. Als zweites ist die informierte Entscheidung zu nennen. Der Verbraucher entscheidet aufgrund einer guten, umfassenden Informationsgrundlage anhand seiner eigenen Werte und Präferenzen. Bezogen auf seine Ernährungsweise z. B. kann sich der Konsument nach eingehender Prüfung rational für oder gegen eine vollwertige Ernährung nach den Richtlinien der DGE entscheiden. Die dritte Art der Risikokommunikation, die persuasive Kommunikation, soll mittels „überredender“ Informationsdarbietung den Verbraucher zu einer Verhaltensänderung bringen.

Das Interview mit Prof. Dr. Britta Renner führte Dr. Caroline Krämer

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 11/14 von Seite M622 bis M623.

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