Pflanzenschutzmittel: Auffällige Amitraz-Rückstände in Birnen

Foto: Fotolia/AndreBei Untersuchungen von Birnen auf Pflanzenschutzmittel wurden wie schon 2007 Rückstände des Insektizids und Akarizids Amitraz festgestellt. Dieses Mittel ist in Deutschland nicht zugelassen, da der Wirkstoff eine vergleichsweise hohe Toxizität aufweist.

2008 wurden bislang 65 Proben Birnen aus 9 verschiedenen Herkunftsländern untersucht. Amitraz war in einer Probe aus Spanien und 17 Proben aus der Türkei nachweisbar. Als das Mittel noch eingesetzt werden durfte, war in der Rückstandshöchstmengen-Verordnung ein Grenzwert von 0,05 mg Amitraz/kg Birnen festgelegt. Die Probe aus Spanien überschritt diesen Wert nicht, aber sämtliche Proben türkischer Herkunft lagen mit Amitrazgehalten von 0,49 bis 2,9mg/kg Birnen deutlich über dieser Höchstmenge.

Bei diesen Rückständen ist eine gesundheitliche Beeinträchtigung, insbesondere bei Kleinkindern mit hohem Birnenverzehr, nicht mit der erforderlichen Sicherheit auszuschließen. Die Akute Referenzdosis , d. h. diejenige Substanzmenge, die über die Nahrung innerhalb eines Tages oder mit einer Mahlzeit aufgenommen werden kann, ohne dass daraus ein erkennbares Gesundheitsrisiko für den Verbraucher resultiert, liegt für Amitraz bei 0,01 mg/kg Körpergewicht.

Der Wert basiert auf einer Humanstudie, weshalb nur ein Sicherheitsfaktor von 10 angesetzt wird. Die Sicherheitsmarge ist somit bei höheren Amitraz-Rückstandsgehalten sehr schnell ausgeschöpft. Belastete Ware ist aus dem Verkehr gezogen worden. Ausführliche Ergebnisse zu den Untersuchungen sind auf der Internetseite des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart unter www.cvuas.de veröffentlicht.

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