Zu guter Letzt 01/10: Auswärts Essen dickt nicht!

… sagt man im Schleswig-Holstein, um das schlechte Gewissen zu beruhigen, ähnlich wie sich der notorische Raucher mit witzigen Sprüchen von einer Zigarette zur nächsten rettet. Vermutlich ist der Spruch in der kommenden Zeit der Karnevals-/Faschings-Veranstaltungen häufig zu hören. Aber es gibt noch weitere witzige Aussprüche, wie ich kürzlich in unseren Kieler Nachrichten lesen konnte.

So sollen Snacks, die „zur Unterhaltung“ gegessen werden, nicht zählen, weil sie nicht der Ernährung sondern der Geselligkeit dienen. Auch das „Probieren“ zum Abschmecken beim Kochen müsste nicht angerechnet werden. Speiseeis und andere kalte Speisen zählten nicht, weil zum Auftauen bzw. Erwärmen Energie verbraucht werde. Die Beispiele ließen sich fortsetzen.

Was lernen wir daraus? Dass wir die Menschen heute genau dort abholen müssen, mit ähnlichen Aussprüchen und strategischen Tricks. „Dem Volk aufs Maul schauen“ forderte schon Martin Luther. Dazu könnte z. B. eine „Aktion zur Vernichtung der Weihnachtskalorien“ zählen. Bis zum Frühjahr, wenn die nahende Bikini-Saison droht und zur „Diät“ motiviert, ist es ja noch relativ weit.

Eine Aktion ab Mitte Januar wäre daher angemessen. Vierzehn Tage ohne Alkohol und ein spartanisches Abendessen würden da schon weiterhelfen. Allerdings beginnt die Fastenzeit in diesem Jahr schon Mitte Februar und damit recht früh. Daher ließen sich entsprechende Maßnahmen auch bis dahin vertagen, was mehr Planungs- Spielraum gäbe.

Also, wenn jemand noch keine guten Vorsätze zum Neuen Jahr gemacht, oder die zu Neujahr gemachten schon wieder gebrochen hat, wie wär’s mit einer entsprechenden Aktion? Aber bitte: keine Radikal-Diäten sondern eine Umstellung des Essens hin zu Mahlzeiten mit geringerer Energiedichte . Vielleicht haben Sie plietsche (so sagt man auch „hier oben“ für pfiffig) Vorschläge parat, ich würde mich darüber freuen.

In diesem Sinne ein gutes 2010!

Ihr

Helmut Erbersdobler