Special Interview: Stellen Wechselwirkungen zwischen Lebensmitteln und Medikamenten ein Risiko dar?

Wechselwirkungen zwischen Lebensmittelbestandteilen und Medikamenten können die Therapieziele und effektive Behandlung von Patienten gefährden. Im Interview mit Heike Recktenwald berichtet Prof. Dr. Olaf ADAM über Risiken dieser Wechselwirkungen und die wichtigsten zu beachtenden Faktoren.

EU: Wie häufig sind Wechselwirkungen zwischen Lebensmittelbestandteilen und Medikamenten?

ADAM: Wechselwirkungen zwischen Lebensmittelbestandteilen und Medikamenten sind ungeheuer häufig. Sie können wirkungsverstärkend wie auch -vermindernd wirken. Zum Glück haben die meisten Medikamente eine große therapeutische Breite. Das bedeutet, dass die Blutkonzentration des Wirkstoffes schwanken kann, ohne dass bei einer erhöhten Konzentration schnell mit gefährlichen Nebenwirkungen zu rechnen ist. Deshalb fallen uns als Ernährungsmediziner Wechselwirkungen zwischen Lebensmittelbestandteilen und Medikamenten meistens nicht auf.

Dabei kann der Effekt von Lebensmittelbestandteilen auf die Blutspiegel von Arzneien erheblich sein. Eine Abschwächung auf die Hälfte oder eine Verstärkung auf das Zehnfache ist ohne weiteres möglich. Vor allem bei Arzneimitteln mit einer geringen therapeutischen Breite kann dies zu Risiken führen, weil hier geringere Erhöhungen der Wirkstoffkonzentration bereits zu unerwünschten Nebenwirkungen führen können.

In der Praxis sind Interaktionen zwischen Arzneimitteln und Lebensmittelbestandteilen am häufigsten, wenn die Einnahmevorschrift nicht beachtet wird. Das gilt z. B. für Knochenschutzpräparate , die niemals zu oder nach einer Mahlzeit eingenommen werden dürfen. Auch Magenschutzmittel wie das Sucralfat verlieren ihre Wirkung, wenn sie gleichzeitig mit der Nahrung aufgenommen werden.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 03/10 ab Seite 150.

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