Schulverpflegung in Korea: Gestern, heute und morgen

Jeong-Ok Rho, Jeonju, Korea 

In Korea spielt die Schulverpflegung wegen des zunehmenden gesellschaftlichen Interesses an einem gesunden Schulalltag der Schülerinnen und Schüler eine bedeutende Rolle. Daher beschäftigen sich zahlreiche Institutionen mit der Frage, wie die Schulverpflegung zweckmäßig durchgeführt werden soll. Die Arbeitsbereiche koreanischer Diätassistentinnen sind wesentlich vielfältiger als die der deutschen; so sind sie für die Schulverpflegung in den jeweiligen Schulen allein verantwortlich. In diesem Beitrag werden die bisherige Entwicklung und die derzeitige Situation der Schulverpflegung in Korea dargestellt. Dabei wird ein Überblick über die Organisation der Schulverpflegung, die Aufgaben von Diätassistentinnen, die Rolle der Eltern sowie die Durchführung des HACCP-Systems gegeben. 

Die Schulverpflegung für südkoreanische Schülerinnen und Schüler geht auf Hilfsaktionen für Flüchtlinge von UNICEF, CARE und US-AID während des Koreakriegs (1950–1953) zurück. Bis 1972 wurden durch die Hilfe von UNICEF ca. 40 % der gesamten koreanischen Schülerinnen und Schüler in den Grundschulen täglich mit einem Laib Brot versorgt. Dadurch wurde in der koreanischen Gesellschaft ein Bewusstsein für die Notwendigkeit der Schulverpflegung verankert. Das führte im Jahr 1981 zum Erlass des Schulverpflegungsgesetzes. Ziel war es, durch die regelmäßige Verpflegung in den Schulen die körperliche und geistige Entwicklung von Jugendlichen sicherzustellen und zugleich ein Beitrag zur Verbesserung der Ernährungsgewohnheiten bzw. des Essverhaltens der gesamten Bevölkerung zu leisten. Darin werden die Grundlagen und die Terminologie für sowie die Anforderungen an ein Schulverpflegungssystem festgelegt; zusätzlich enthält es Vorschriften zur effizienten Durchführung (z. B. HACCP). 

Organisation der Schulverpflegung 

In Korea liegt die gesamte organisatorische Verantwortung der Schulverpflegung beim Erziehungsministerium (Ministry of Education & Human Resources Development). Im Jahr 1995 hatte das koreanische Erziehungsministerium angekündigt, die Schulverpflegung in Grundschulen bis zum Jahr 1997 flächendeckend einzuführen. Eine Statistik dieses Ministeriums zeigt, dass im Jahr 2002 eine Mittagsmahlzeit in 5417 (99,9 %) der 5422 Grundschulen in Korea (4159000 Schülerinnen und Schülern) angeboten wurde. 83,9 % aller Schülerinnen und Schüler wurde im Jahr 2002 eine Mittagsmahlzeit zur Verfügung steht.  

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 04/04 ab Seite 152, weitere Mitteilungen der Verbände ab Seite 149.

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