Kurzdarmsyndrom – Krankheitsbild und diätetische Maßnahmen

Das Kurzdarmsyndrom (KDS) bezeichnet den Zustand nach Resektion großer Teile des Dünndarms, wenn weniger als 200 cm des Dünndarms (normale Länge: 300– 400 cm) verbleiben. Es führt – abhängig von Ausmaß und Lokalisation der Resektion – zu eingeschränkter Absorptionsleistung für Nährstoffe und Flüssigkeit.

Individuell unterschiedlich ist die Adaptation des Restdarms. Auch bei nicht verkürztem Dünndarm kann es z. B. durch Strahlentherapieschäden zur Einschränkung der Absorptionskapazität mit ähnlicher Symptomatik kommen. In Deutschland sind 2–3 von 1 Mio. Einwohnern vom KDS betroffen.

Ätiologie und Pathogenese

Die häufigsten Ursachen für ein Kurzdarmsyndrom (KDS) sind operative Eingriffe nach Morbus Crohn, Mesenterialinfarkt, Traumata, Strahlenenteritis und bei Kindern Volvulus sowie angeborene Fehlbildungen. Jeder der einzelnen Abschnitte des Darms (Duodenum 20–30 cm, Jejunum 120–150 cm, Ileum 150–200 cm, Ileozökalklappe, Kolon 150 cm) hat eine andere Aufgabe bei der Digestion und Absorption. Fehlen diese, kommt es entsprechend zu unterschiedlichen Malabsorptionssyndromen.

Diese sind abhängig vom/von der

• Lokalisation des entfernten Dünndarmabschnitts
• Länge des entfernten Darmabschnitts
• Vorhandensein/Nichtvorhandensein der Ileozökalklappe
• Vorhandensein/Nichtvorhandensein des Kolons
• Adaptation des Restdarms
• Funktionsfähigkeit der anderen Verdauungsorgane (Magen, Pankreas, Leber)

Literatur: 1. Seguy D, Vahedi K, Kapel N et al. (2003) Lowdose growth hormone in adult home parenteral nutrition-dependent short bowel syndrome patients: a positive study. Gastroenterology 124: 293–302 2. Schulz RJ, Loschen K, Dignass A (2005) Ernährungsmanagement beim Kurzdarmsyndrom und Indikation zur Dünndarmtransplantation. TransplantLink 11: 14–18 3. DGEM-Leitlinie Enterale Ernährung: Gastroenterologie 2003 4. Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Regeln der Leichten Vollkost (DGE Intern 16 05.08.2008)



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 04/15 von Seite S13 bis S16.

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