Update Phenylketonurie

Die Phenylketonurie (PKU) ist eine der häufigsten angeborenen Erkrankungen des Aminosäurestoffwechsels. Unbehandelt führt die klassische PKU zu schwerster psychomotorischer Retardierung. Die neurologische Beeinträchtigung kann sich in Epilepsie, Spastik, Bewegungsstörungen und Tremor äußern. Die mentale Retardierung zeigt sich durch einen Intelligenzquotienten (IQ) < 50. Nichtbehandelte Patienten entwickeln zudem Verhaltensauffälligkeiten wie Irritierbarkeit, Ängstlichkeit, Apathie, depressives Verhalten, Aggressivität und Affektlabilität. Weiterhin findet man vermindertes/n Längenwachstum und Kopfumfang, Ekzeme und eine reduzierte Pigmentierung von Haaren, Haut und Iris [1, 2]. Patienten, die von Geburt an eine strenge Diät einhalten, entwickeln sich wie gesunde Kinder und können ein normales Leben führen.

Pathophysiologie

Die PKU tritt mit unterschiedlicher Prävalenz innerhalb Europas (1:3 000–1:30 000) auf und beträgt in Deutschland 1:8 553 [3]. Wie die meisten anderen angeborenen Stoffwechselerkrankungen wird auch die PKU autosomal-rezessiv vererbt. In der humangenetischen Onlinedatenbank (Online Mendelian Inheritance in Man) ist die PKU unter der Nummer OMIM 261600 registriert.

Ursache der Erkrankung sind Mutationen im für die Phenylalaninhydroxylase kodierenden Gen [2]. Bisher wurden mehr als 500 Mutationen (www.pahdb.mcgill.ca) beschrieben, die eine eingeschränkte oder fehlende Aktivität des hauptsächlich in der Leber exprimierten Enzyms Phenylalaninhydroxylase hervorrufen. Aufgrund dieser verminderten Enzymaktivität kann die unentbehrliche Aminosäure Phenylalanin (Phe) nicht ausreichend zu Tyrosin metabolisiert werden. Dies bewirkt einen Anstieg der Phe-Konzentration im Blut und allen anderen Körperflüssigkeiten (• Abbildung 1).



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 04/16 auf den Seiten S13-S16.

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