MEDPass oder herkömmliche Verabreichung von oraler Nahrungssupplementation

  • 15.04.2024
  • Print-Artikel
  • Katja Uhlmann
  • Joya Lüthi
  • Denise Bachmann
  • Anina Schoenholzer
  • Silvia Kurmann

Peer-Review-Verfahren / Manuskript (Original) eingereicht: 31.08.2023 / Überarbeitung angenommen: 03.01.2024

Die Patient*innenperspektive

Einleitung

Eine Protein-Energie-Mangelernährung (PEM) oder das Risiko dafür ist bei geriatrischen Patient*innen in europäischen Krankenhäusern mit einer Prävalenz von knapp 30 % häufig [1]. Sie ist mit einer geringeren Lebensqualität, höherer Morbidität und Mortalität, einem längeren Krankenhausaufenthalt und höheren Gesundheitskosten assoziiert [2–5].

Die frühzeitige Erkennung der PEM und eine individualisierte Ernährungstherapie sind deshalb von großer Bedeutung [2]. Eine etablierte und effiziente Therapiemöglichkeit ist die orale Nahrungsmittelsupplementation (ONS) [6, 7]. Für die Verabreichungszeitpunkte der ONS existieren keine standardisierten Empfehlungen. Sie wird in unterschiedlichen Mengen, üblicherweise als Zwischenmahlzeit, morgens, nachmittags und spät abends abgegeben, auch bekannt als herkömmlicher Modus (HKM) [8]. Ein innovativer Verabreichungsmodus ist der MEDPass-Modus (Medication Pass Nutritional Supplement Program, MPM) [8]. Die ONS wird im MPM zusammen mit den Medikamenten drei- bis viermal am Tag in kleineren Mengen als im HKM (50–120 mL) serviert, insbesondere, um eine optimalere Therapieadhärenz zu erreichen [8, 9]. ...

Abstract

Orale Nahrungssupplementation (ONS) wird bei niedriger Energie- und Proteinaufnahme herkömmlich zwischen den Mahlzeiten (HKM) oder alternativ mit den Medikamenten im MEDPass-Modus (MPM) verabreicht. Die Patient*innenperspektive zu den Verabreichungsmodi ist kaum untersucht und Ziel dieser Arbeit. Es wurden qualitative, semistrukturierte Interviews bei stationären geriatrischen Patient*innen durchgeführt. Die strukturierende qualitative Inhaltsanalyse wurde für zwölf Interviews durchgeführt und generierte drei Haupt- und acht Unterkategorien. Die Hauptkategorien beinhalten die Themen Pflege und Ärzteschaft, Verabreichung und Einnahme der ONS und die Wahrnehmung der ONS. Es zeigten sich individuelle Patient*innenpräferenzen. Der HKM wurde insgesamt gut bewertet. Der MPM wurde in Bezug auf die Integration in den Klinikalltag teilweise kritisiert. Patient*innenautonomie sollte im Zentrum stehen und der Verabreichungsmodus regelmäßig mit den Patient*innen evaluiert und reevaluiert werden.



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 4/2024 auf den Seiten M198 bis M203.

PDF Artikel Download für Abonnenten:

Das könnte Sie interessieren
Sternchensuppe weiter
Die Rolle der Ernährungstherapie in der Behandlung von Essstörungen weiter
30 Jahre Diätassistenten-Gesetz: VDD fordert „Novellierung jetzt!“ weiter
Verbände fordern verstärkte Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen zur Steigerung der... weiter
61. Wissenschaftlicher Kongress der DGE weiter
Pflanzliche Speisefette und -öle weiter