Endogen gebildete N-Nitrosoverbindungen (Peer-Review-Beitrag)

Pablo Steinberg, Hannover

Eine neue Gruppe humanrelevanter Dickdarmkanzerogene?In westlichen Ländern gehören Tumore des Dickdarms und Rektums zu den häufigsten Krebserkrankungen. Es wird vermutet, dass der Verzehr von rotem Fleisch mit einem erhöhten Risiko einhergeht, an Dickdarmkrebs zu erkranken. Seit einiger Zeit wird postuliert, dass so genannte endogen gebildete N-Nitrosoverbindungen als Dickdarmkanzerogene in Betracht gezogen werden müssen. Der Übersichtsartikel stellt diese Substanzgruppe vor und diskutiert deren Rolle in der Dickdarmkrebsentstehung.

Die Arbeitsgruppe von Sheila A. BINGHAM in Cambridge zeigte erstmalig, dass der Verzehr von rotem Fleisch zu einer stark ausgeprägten Erhöhung der fäkalen Konzentration an N-Nitrosoverbindungen beim Menschen führt. In der Zwischenzeit wurde gezeigt, dass Häm die Bildung von N-Nitrosoverbindungen im Gastrointestinaltrakt des Menschen anregt, und dass es vor allem S-Nitrosothiole und Nitrosyl-Häm sind, die nach dem Verzehr von rotem Fleisch im Gastrointestinaltrakt gebildet werden.

Die endogen gebildeten N-Nitrosoverbindungen können in zweierlei Hinsicht an der Dickdarmkrebsentstehung beteiligt sein: Das von S-Nitrosothiolen und Nitrosyl-Häm stammende Stickstoffmonoxid kann selbst die Vermehrung und Metastasierung von Tumorzellen unterstützen und durch Nitrosierung der Aminosäure Glycin kann das hoch reaktive alkylierende Agens Diazoacetat gebildet werden, das zur Modifizierung von Basen und darauf folgend zu Mutationen in der DNA führt.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 06/09 auf Seite 332.

Eingereicht: 13. 1. 2009 Akzeptiert: 20. 1. 2009

PDF Artikel Download für Abonnenten:

Das könnte Sie interessieren
Erweitern wir unseren kulinarischen Horizont! weiter
Wasser für die menschliche Ernährung – wo liegen die Unterschiede? weiter
Wasser! Die globale Perspektive weiter
Netzwerktreffen A-D-E-K am 14. November 2025 in Frankfurt a. M. weiter
Aktualisierte Empfehlungen zur Anerkennung des ernährungsbedingten Mehrbedarfs für Kinder... weiter
DGE-Kongress 2025: Was unsere Lebensmittelauswahl bestimmt weiter