Mangelernährung in der Pädiatrie

Beim diesjährigen Kongress der Diätassistenten in Wolfsburg stand in der Pädiatrie die Mangelernährung im Fokus. Diese Zusammenfassung stellt ein neues Screening-Instrument vor und erläutert sowohl die Ernährungstherapie für krebskranke Kinder als auch die Grundlagen für eine enterale Ernährung im Kindesalter.

Neue Wege in der Diagnostik

Mangelernährung, so Maria Katharina Stajer, stellt bei stationär behandelten Kindern ein gravierendes Problem dar. Die Komplikationsrate und die Krankenhausverweildauer sind signifikant höher als bei normal ernährten Kindern. Im klinischen Bereich ist daher eine sichere, wissenschaftlich bestätigte Diagnosestellung enorm wichtig, um eine frühzeitige bedarfsgerechte Ernährungsintervention zu initiieren. Für die Diagnostik einer Mangelernährung im Kindesalter wird in Deutschland bislang noch nach Perzentilen ausgewertet, was jedoch eine unzureichende Beurteilung des tatsächlichen Ernährungszustands erlaubt.

Eine systematische Literaturrecherche führte zu der Erkenntnis, dass die Diagnostik einer Mangelernährung bei stationär behandelten Kindern auf die Kinder abgestimmte Parameter erfordert. Europaweit gibt es sechs implementierte Screening-Instrumente zur Erfassung eines Mangelernährungsrisikos bzw. einer bereits bestehenden Mangelernährung für diese Patientengruppe. Eine wissenschaftliche Analyse ergab, dass ein allgemeingültiges und v. a. valides Screening-Instrument fehlt.

Aufbauend auf den ermittelten Daten wurde ein neues Screening-Instrument entwickelt und von Stajer vorgestellt. Es vereint die Vorteile der bereits implementierten Instrumente vereint und entspricht den Grundsätzen der ESPEN (European Society for Clinical Nutrition and Metabolism). Darüber hinaus verbindet es Reliabilität und Praktikabilität. Das Tool befindet sich bereits in klinischer Erprobung.

Die vollständigen Mitteilungen des VDD finden Sie auch in Ernährungs Umschau 06/16 auf den Seiten M366 bis M367.