Natur und Kultur – Motoren der menschlichen Ernährung

Interview mit Dr. Eva Rosenstock und Alisa Scheibner, Berlin

Immer wieder werden bestimmte Ernährungsweisen als die „biologisch richtigen“ für den Menschen ausgelobt. Der Beitrag von Amanda Henry¹ zeigt, dass es „die" Erfolgsdiät in der Entwicklung der Menschheit nicht gab. Im Gespräch mit der ERNÄHRUNGS UMSCHAU erläutern Dr. Eva Rosenstock und Alisa Scheibner M.A. vom Institut für Prähistorische Archäologie der FU Berlin die Bedeutung kultureller Entwicklungen für die menschliche Ernährung.

Welche Rolle spielen Evolution und kulturelle Entwicklung für die Ernährung und damit den Erfolg der Spezies Mensch?
Seit den frühen modernen Menschen gehen wir kaum noch von evolutiven Verhaltensänderungen aus, sondern überwiegend von kulturellen Errungenschaften. Ein Beispiel dafür sind die Jagdwaffen des modernen Menschen, welche um die letzte Eiszeit herum eine deutliche Entwicklung zeigten: Zwar kannte schon der H. erectus Speere, aber erst der moderne Mensch – Homo sapiens – entwickelte die Fernwaffen zu Speerschleuder und Pfeil und Bogen mit deutlich größerer Reichweite. Dies dürfte die Gefahr für Leib und Leben bei der Jagd verringert und damit das Nahrungsspektrum erweitert haben – eine kulturelle Errungenschaft.

Zudem musste sich der Mensch um die letzte Eiszeit herum einer sich ständig verändernden Umwelt anpassen, die stets wechselnde Nahrungsressourcen bot – so war die Jagd auf Tiere der Megafauna eine ganz andere als das Fangen von Kleinwild wie Hasen mit Fallen. Auch sich anzueignen, welche Pflanzen giftig und welche essbar sind, ist in einem neu besiedelten Gebiet eine enorme Kulturleistung.

Das vollständige Interview finden Sie auch in Ernährungs Umschau 06/16 von Seite M360 bis M364.