D-Limonen in Zitrusfrüchten mit antikanzerogener Wirkung

Horst Schmandke, Bergholz-Rehbrücke

D-Limonen kommt in Lebensmitteln vor allem in Orangen, Grapefruit und Zitronen vor. Seine Hemmwirkung der Kanzerogenese ist bereits seit den achtziger Jahren bekannt. Inzwischen sind mit Erfolg vorklinische Studien mit an Brust-, Pankreas- und Dickdarmkrebs erkrankten Patienten durchgeführt worden.

Das Monoterpen D-Limonen ist Hauptbestandteil der ätherischen Öle aus den Schalen von Zitrusfrüchten. Lichtgeschützt ist es unterhalb 50°C gegenüber Oxidation recht stabil. Limonen wird vollständig absorbiert und im Organismus metabolisiert. Mit dem Harn werden neben Spuren von Limonen-8,9-diol hauptsächlich die Perillasäure-Isomere, Dihydroperillasäure, Limonen-6-ol und Perillaalkohol, als Glycin- und Glucuronylkonjugate ausgeschieden.

Im Blutplasma finden sich bereits 4 h nach der Gabe nur noch Spuren von Limonen. Hauptmetaboliten sind Perilla- und Dihydroperillasäure sowie Limonen-1,2-diol. Daneben kommen in kleineren Mengen auch die Methylester der genannten Säuren sowie Limonen-8,9-diol (Uroterpenol) und ein Isomer der Perillasäure vor. Die höchsten Speicherraten wurden im Fett- und Brustgewebe sowie in der Leber gefunden. In Brustkrebstumoren beträgt die gespeicherte Menge an Limonen das 6-fache des Gehaltes im Blutplasma.

In vivo wurden bei der Maus und Ratte durch Kanzerogene induzierte Krebstumoren verschiedener Organe durch Limonen im Wachstum gehemmt. Gleichzeitig erfolgte auch eine Hemmung der Isoprenylierung der Zellwachstum fördernden 21–26 kDa-Proteine. Erhöhte Aktivitäten konnten bei den Kanzerogen metabolisierenden Enzymen der Leber, Glutathion-S- und Uridin-diphospho-glucuronosyl-transferasen, nachgewiesen werden.

In-vitro-Studien mit menschlichen Krebszellen zeigten, dass das Limonen selbst nur geringfügig die Isoprenylierung der 21-26 kDa-Proteine hemmte. Dagegen waren die Metaboliten Perillaalkohol, Perillasäure und Limonen-1,2-diol besonders aktiv.

In vorklinischen Studien an Patienten mit fortgeschrittenem Krebs konnten bisher tägliche maximal tolerierbare orale Dosen bis 13,8 g über Monate verabreicht werden. In einigen Fällen wurde eine Hemmung des Tumorwachstum beobachtet. EU07/03

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 07/03 ab Seite 264.

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