Lebensmittelindustrie: Sichere Lebensmittel durch intelligente Etiketten

Intelligente Etiketten, auch Smart Labels genannt, können Lebensmittel sicherer machen und gesundheitliche Risiken verringern. Das Projekt „IQ-Freshlabel“ des Forschungsdienstleisters ttz Bremerhaven hat zwei verschiedene solcher Smart Labels entwickelt.

Eine Variante registriert Temperaturen und hilft so, die Einhaltung der Kühlkette für tiefgekühlte Lebensmittel zu beurteilen. Bei tiefgekühlten Lebensmitteln ist eine geschlossene Kühlkette für die Qualität und Sicherheit des Produkts von entscheidender Bedeutung. Eine optimale Lagertemperatur von minus 18 Grad Celsius garantiert die sehr lange Haltbarkeit von 18 bis 24 Monaten.

Das andere von den Forschern entwickelte Etikett kann Änderungen der Gasatmosphäre in einer Produktverpackung erfassen und somit anzeigen, ob sie dicht ist. Unter modifizierter Atmosphäre können zum Beispiel Geflügelprodukte sicher verpackt werden. Ein frühzeitiger Verderb wird jedoch nur dann verhindert, wenn die Schutzatmosphäre bis zum Verbrauch erhalten bleibt. In undichten Verpackungen verändert sich die Gasatmosphäre und die Haltbarkeit des Produkts verschlechtert sich. Im Projekt konnte ein System zur Erfassung von Sauerstoff auf der Basis von Lumineszenz-Technologie entwickelt werden.

Zum Einsatz kommen derartige Etiketten in kleinem Maßstab schon für Fleisch in der Ukraine und in der Schweiz. In den USA finden sie für Fisch Anwendung, der unter Schutzatmosphäre verpackt ist. Je nach Produktionsumfang und Technologie des Etiketts betragen die Kosten etwa vier bis zehn Cent pro Stück. Laut einer Befragung von rund 2 500 Verbrauchern erkennen diese den Nutzen der neuartigen Etiketten und wären bereit 20 Cent mehr für das so etikettierte Produkt zu bezahlen. Ob der Kunde diese Bereitschaft auch in die Tat umsetzt, entscheidet sich aber erst beim Lebensmitteleinkauf.

Quelle: aid, Pressemeldung vom 14.05.2014

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 07/14 auf Seite M353.

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