Typ-2-Diabetes: Stillende Mütter haben ein geringeres Erkrankungsrisiko

Frauen, die gestillt haben, haben ein um knapp 40 Prozent niedrigeres Risiko, an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken als Frauen, die nicht gestillt haben. Das ist das Resultat einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung aus der EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition).

In die Analyse gingen die Daten von 1262 Müttern ein, die in den Jahren 1994 bis 2005 erhoben wurden. Die Probandinnen machten in Fragebögen Angaben zu ihren Lebensgewohnheiten und der Stilldauer. Zu Beginn der Studie wurden die Körpermaße bestimmt und zur Beurteilung des Körpergewichts der Body-Mass-Index (BMI) berechnet. Zusätzlich nahmen die Mediziner Blutproben, um anhand von Biomarkern Rückschlüsse auf Fett-, Leber- und Zuckerstoffwechsel sowie Entzündungsprozesse ziehen zu können.

Längere Stillzeiten haben offenbar nicht nur einen positiven Einfluss auf das Körpergewicht, sondern auch auf das Stoffwechselprofil. Dadurch verringert sich das Risiko für einen Typ-2-Diabetes – unabhängig vom sozialen Status und Lebensstil. So hatten Frauen, die ihr Kind längere Zeit mit Muttermilch versorgten, im Durchschnitt niedrigere Blutfettwerte und einen erhöhten Adiponektin-Spiegel.

Adiponektin ist ein vom Fettgewebe freigesetztes Hormon, das sich günstig auf den Fett- und Zuckerstoffwechsel auswirkt, indem es beispielsweise die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen verbessert. Zukünftige Studien sollen zeigen, über welche Mechanismen sich das Stillen positiv auf den Stoffwechsel und das Diabetesrisiko auswirkt. Noch ist nicht klar, ob ein Teil des Effekts auf das durch das Stillen verringerte Körpergewicht zurückzuführen ist.

Literatur: Jäger S, Jacobs S, Kröger J et al. (2014) Breast-feeding and maternal risk of type 2 diabetes: a prospective study and meta-analysis. Diabetologia. 57(7): 1355–1365 DOI 10.1007/s00125-014-3247-3

Quelle: DIfE, Pressemeldung vom 05.05.2014; aid, Pressemeldung vom 15.05.2014

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 07/14 auf Seite M353.

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