Chronisch entzündliche Darmerkrankungen: Mitochondrien und Entzündungsvorgänge

Die Ursachen chronisch entzündlicher Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind noch nicht vollständig aufgeklärt (siehe Online-Fortbildung, ab S. 436). Eine aktuelle Forschungsarbeit konnte zeigen, dass Mitochondrien, die hauptsächlich der Bereitstellung von Energie in Form von ATP dienen, in direktem Zusammenhang mit Entzündung und zellulärem Stress stehen und so zur Krankheitsentstehung von CED beitragen.

Durch Immunzellen vermittelte Entzündungsprozesse in der Dünn- oder Dickdarmschleimhaut – wie sie auch bei CED vorliegen – können durch Stressmechanismen der Mitochondrien angeschaltet werden1. In der Forschungsarbeit von Eva RATH2 wurden neue krankheitsrelevante Stoffwechselmechanismen mit Signalfunktion in den Darmschleimhautzellen gefunden, sowohl bei erkrankten Mäusen als auch in einem Patientenkollektiv. In Form von 132 erstmalig identifizierten Proteinen bewirken diese Signale eine Kaskade biochemischer Abläufe, die in einer erhöhten Nachweisbarkeit der Proteine GRP 78 bzw. CPN 60 in den Epithelzellen münden. Dies sind Proteine, deren fördernder Beitrag zu chronischen Stoffwechsel- und Entzündungskrankheiten in der Biomedizin bereits anerkannt ist. Quelle: Institut Danone Ernährung für Gesundheit e. V. (IDE), Pressemeldung vom 30.05.2011

1 zur weiteren Info s. auch: „Immunfunktion und Entzündungsmechanismen“
www.wzw.tum.de/bflm/index.php?id=20

2 Rath E. Mitochondrial stress mechanisms fuel chronic intestinal inflammation in human infammatory bowel diseases and murine models of colitis (unveröff.).

Den Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 08/11 auf Seite 406.

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