Die lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE

  • 15.08.2016
  • Print-Artikel
  • Antje Jungvogel
  • Manuela Michel
  • Angela Bechthold
  • Isabelle Wendt

Wissenschaftliche Ableitung und praktische Anwendung der Modelle

Lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen sind wichtige Instrumente der Ernäh­rungsaufklärung und -bildung sowie der Ernährungsberatung. Sie haben das Ziel, eine bedarfsgerechte Ernährung zu fördern und zur Prävention von ernährungsmitbeding­ten Krankheiten in der Bevölkerung beizutragen. Die in Deutschland offiziell gültigen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen werden von der Deutschen Gesell­schaft für Ernährung e. V. (DGE) herausgegeben: 10 Regeln der DGE für vollwertiges Essen und Trinken, DGE-Ernährungskreis und Dreidimensionale DGE-Lebensmittelpy­ramide. Dieser Beitrag vermittelt, wie die Modelle auf Basis wissenschaftlicher Erkennt­nisse entwickelt wurden und gibt Hinweise für ihren Einsatz in der Praxis. Die Ernäh­rungsempfehlungen als solche sind nicht Thema dieses Beitrags.

Hintergrund

Für eine gesundheitsfördernde Ernäh­rung ist nicht nur die adäquate Zufuhr der einzelnen Nährstoffe entscheidend, auch der Verzehr bestimmter Lebens­mittelgruppen sowie Ernährungs­muster haben einen Einfluss auf die Gesundheit [1, 2]. Das Ziel von lebens­mittelbezogenen Ernährungsempfeh­lungen ist es, das komplexe biologisch orientierte Wissen über die Ernährung für den Verbraucher verständlich auf­zubereiten und ihm bei der Auswahl von Lebensmitteln zu helfen (nach [3]). Empfehlungen zur Lebensmittelaus­wahl und -menge sind praxisbezogen und für den Verbraucher viel leichter greifbar als Ernährungsempfehlungen auf Nährstoffebene [4]. Der Bedarf an praxisorientierten, le­bensmittelbezogenen Ernährungsemp­fehlungen wurde auf einer internatio­nalen Ernährungskonferenz im Jahr 1992 herausgestellt, woraufhin die Er­nährungs- und Landwirtschaftsorga­nisation der Vereinten Nationen (FAO) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dann 1998 Richtlinien für die Erstellung und Einführung von le­bensmittelbezogenen Ernährungsemp­fehlungen herausgaben [5].

Seitdem haben weltweit mehr als 100 Länder eigene lebensmittelbezogene Empfeh­lungen veröffentlicht [6]. Sie werden auf nationaler Ebene erstellt, um so die jeweils länderspezifische Ernährungssi­tuation und Lebensmittelverfügbarkeit sowie z. B. Esskultur und sozioökono­mische Faktoren berücksichtigen zu können. Dabei werden Aspekte der Nachhaltigkeit laut FAO nur in weni­gen Ländern – darunter Deutschland – berücksichtigt1 [7]. Fachgesellschaften stehen bei der Ent­wicklung von lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen vor der Herausforderung, von komplexen wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgehend leicht verständliche und alltagstaugliche Empfehlungen zu formulieren bzw. zu gestalten [8]. Die Empfehlungen können sowohl in Textform mit einfach verständlicher Sprache (z. B. die 10 Regeln der DGE für eine vollwertige Ernährung) als auch durch grafische Modelle (z. B. DGE-Ernährungskreis, Dreidimensio­nale DGE-Lebensmittelpyramide) ver­mittelt werden.



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 08/16 von Seite M474-M481 und er ist hier als pdf verfügbar.

Wenn Sie den Artikel gelesen haben, kommen Sie hier zum Fragebogen. Loggen Sie sich bitte vorher ein, da die Online-Fragebogen nur eingeloggten Abonnenten zur Verfügung stehen. Nach Ablauf des Themas können Sie den Fragebogen weiterhin zu Übungszwecken nutzen.

und ist hier als pdf verfügbar

Das könnte Sie interessieren
Sternchensuppe weiter
Die Rolle der Ernährungstherapie in der Behandlung von Essstörungen weiter
30 Jahre Diätassistenten-Gesetz: VDD fordert „Novellierung jetzt!“ weiter
Verbände fordern verstärkte Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen zur Steigerung der... weiter
61. Wissenschaftlicher Kongress der DGE weiter
Pflanzliche Speisefette und -öle weiter