Special: Der Organismus benötigt eine oxidative Grundbelastung

Interview mit Wilhelm Stahl, Düsseldorf

„Oxidativer Stress schädigt den Körper, Antioxidanzien schützen ihn davor“ – dieses These ist mittlerweile in den Köpfen der Verbraucher angekommen. Die Hersteller von Nahrungssupplementen und angereicherten Lebensmitteln profitieren davon. Doch die Botschaft ist vermutlich zu stark verkürzt und lässt wichtige Details außer Acht. Im Gespräch mit der Ernährungs Umschau erläutert Prof. Dr. Wilhelm STAHL, Institut für Biochemie und Molekularbiologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die aktuellen Erkenntnisse der ROS-Forschung.

Ernährungs Umschau: Der Beitrag von SCHMEIßER et al. geht darauf ein, dass oxidativer Stress auf zellulärer Ebene nicht nur schädliche Effekte hat. Ist dies wirklich ein überraschender Paradigmenwechsel oder war es nicht vielmehr zu erwarten? Immerhin hat sich das Leben auf der Erde über einen extrem langen Zeitraum in einer Atmosphäre mit ca. 20 % Sauerstoff entwickelt.

STAHL: Die hier beschriebenen Zusammenhänge sind vom Grundverständnis her nicht neu. Daher ist es nach meiner Meinung übertrieben, von einem Paradigmenwechsel im Forschungsgebiet oxidativer Stress zu sprechen. Die Forschung auf diesem Gebiet hat in den letzen Jahrzehnten Erkenntnisse erbracht, die frühere Sichtweisen modifizieren und die immer wieder zur Anpassung des Begriffs geführt haben. Eine aktuelle Definition von oxidativem Stress beschreibt die Stoffwechsellage als ein „Ungleichgewicht von Oxidanzien und Antioxidanzien auf der Seite der Oxidanzien, das zu Molekülschädigungen führt und/oder redox-abhängige Signalwege stört.

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 09/13 von Seite M516 bis M518.

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