Fruktosemalabsorption und Sorbitunverträglichkeit

Anne Kamp, Neuenkirchen

Fruktosemalabsorption und Sorbitunverträglichkeit gehören neben der Laktoseintoleranz zu den häufigsten Kohlenhydratunverträglichkeiten. Fruktose und Sorbit führen nicht selten zu jahrelangen Beschwerden bei Kindern wie Erwachsenen, bevor eine eindeutige Diagnose erfolgt. Die Therapie besteht in der Meidung fruktose- und sorbithaltiger Lebensmittel und der Berücksichtigung gastroenterologischer Empfehlungen. Hier ist die Erfahrung allergologisch geschulter Ernährungsfachkräfte dringend erforderlich, da die zu meidenden Substanzen häufig in versteckter Form aufgenommen werden.

Fruktosemalabsorption

Fruktose wird über die Nahrung als freie Fruktose, als Bestandteil der Saccharose und über Fruktane aufgenommen. Das Monosaccharid Fruktose wird aus dem Jejunum mittels GLUT-5-Transporters in die Enterozyten der Dünndarmmukosa und von dort weiter ins Blut transportiert. Bei eingeschränkter Leistungsfähigkeit dieses Transportsystems wird ein Teil der Fruktose nicht resorbiert und gelangt in tiefere Darmabschnitte, um letztlich im Kolon durch Bakterien metabolisiert zu werden.

Hierbei entstehen Kohlendioxid , Wasserstoff (H2), Methan (CH4) und kurzkettige Fettsäuren (n-Butyrat, Laktat). Fruktose wird aus dem Dünndarm bedeutend langsamer resorbiert als Glukose, außerdem unterliegt die Resorption einer Sättigungskinetik. So kann die Aufnahme von 25–50 g Fruktose bereits bei 37 % der Gesunden zu einer unvollständigen Resorption und Symptomen einer Malabsorption führen.

Den Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 10/08 ab Seite 627. Weitere Mitteilungen der Verbände lesen Sie ab Seite 624.

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