Verbraucherverhalten: Energy Drinks: WHO fordert Höchst- und Abgabemengen

Der Konsum sog. Energy Drinks birgt viele Risiken – v. a. für jüngere und schwangere Menschen bzw. in Kombination mit Alkohol. Das lässt eine Auswertung mehrerer Studien vermuten, die Mitarbeiter des Regional Office for Europe der Weltgesundheitsorganisation durchgeführt haben.

Energy Drinks sind nicht-alkoholische Getränke mit Koffein, Taurin und Vitaminen, die beim Konsumenten für höhere Aufmerksamkeit und eine gesteigerte Leistung sorgen sollen. Zwischen 2008 und 2012 haben sich die Umsätze der Hersteller um rund 60 % erhöht. Nach einer Untersuchung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in 16 europäischen Ländern trinken 68 % der 10- bis 18-Jährigen, 30 % der Erwachsenen und 18 % der unter 10-Jährigen Energy Drinks. Mögliche gesundheitsschädliche Wirkungen von Energy Drinks werden überwiegend der Aufnahme hochkonzentriert enthaltenen Koffeins zugeschrieben. Für Kinder und Jugendliche wird der Konsum solcher Getränke besonders kritisch gesehen:

Negative Wirkungen auf das Gehirn und das Herz-Kreislauf- System sind möglich, ebenso werden Symptome von Abhängigkeit diskutiert. Beides bedarf dringend weitergehender Erforschung. Besonders problematisch im Konsumverhalten Jugendlicher ist, dass Energy Drinks häufi g zusammen mit Alkohol getrunken werden. Diese Kombination birgt besondere Risiken. Im Vergleich zu Personen, die nur Alkohol trinken, werden öfter alkoholisiertes Autofahren, Drogenkonsum und Gewalt beobachtet. Das Koffein reduziert offenbar die alkoholbedingte Benommenheit und hält länger wach. Die Konsumenten haben das Gefühl, weniger angetrunken zu sein, und konsumieren dadurch möglicherweise auch größere Mengen Alkohol.

In weiteren Studien sollen die Folgen des Konsums von Energy Drinks genauer untersucht werden. Auch Langzeiteffekte durch die Aufnahme anderer Inhaltsstoffe wie Taurin sind nach wie vor fraglich. Die Wissenschaftler raten zu europaweit festgelegten Höchstmengen für den Koffeingehalt in Energy Drinks und einer eingeschränkten Abgabe an Kinder und Jugendliche.

Literatur:
1. Breda JJ, Whiting SH, Encarnação R et al. (2014) Energy drink consumption in Europe: a review of the risks, adverse health effects, and policy options to respond. Front Public Health 2: 134

Quelle: - aid infodienst, Pressemeldung vom 29.10.2014

Der Beitrag von BecHTHold (Ernährungs Umschau 5/2011, S. B17) gibt eine Übersicht zu Energy Drinks und Energy Shots.

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 12/14 auf Seite M644.

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