Verständnis von Gewichtsstigmatisierung und Umsetzung gewichtsinklusiver Beratungsstrategien

Gewichtsstigmatisierung ist ein bedeutendes Problem im Gesundheitswesen und beeinträchtigt die Lebensqualität vieler Menschen mit höherem Gewicht. In der Ernährungsberatung wird die Bedeutung neuer gewichtsinklusiver Ansätze, die Stigmatisierung reduzieren und den Fokus auf ganzheitliche Gesundheit legen, zunehmend erkannt. Dieser Artikel beschreibt praktische Strategien für eine klient*innenzentrierte Beratung, die eine wertschätzende Kommunikation gegenüber Menschen mit unterschiedlichen Körperformen unterstützt.

Einführung und Ziele

Das traditionelle Gesundheitsparadigma der klinischen Medizin und öffentlichen Gesundheit basiert auf der Überzeugung, dass Gewicht direkt mit Gesundheit verbunden ist [1]. Diese verbreitete Sichtweise bezüglich des Zusammenhangs zwischen Gewicht und Gesundheit prägt die Ernährungsberatung und hebt die Gewichtskontrolle bzw. den Gewichtsverlust als eines der primären Ziele der Prävention von Krankheiten und der Verbesserung von Gesundheit hervor [2]. Jedoch lassen sich die Annahmen des gewichtszentrierten Ansatzes nicht mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen vereinen. So weisen neuere Forschungsergebnisse darauf hin, dass der Einfluss des Gewichts auf die Gesundheit weitaus komplexer und vielschichtiger ist, als allgemein angenommen wird [3]. Lebensstilinterventionen, die auf Energieeinschränkung und eine Steigerung der körperlichen Aktivität abzielen, zeigen häufig nur geringe oder keine nachhaltigen Effekte auf den Gewichtsverlust und führen langfristig nicht zu einer Verbesserung zentraler klinischer Endpunkte wie kardiovaskuläre Erkrankungen oder Mortalität [4]. Zudem stellt das Gewicht bzw. der Body-Mass-Index (BMI) keinen hinreichenden Indikator für den Gesundheitszustand dar. Zahlreiche Befunde deuten darauf hin, dass auch Personen mit einem hohen BMI bei günstigen verhaltensbezogenen und sozialen Rahmenbedingungen eine gute Gesundheit aufrechterhalten können [5]. ...



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 12/2025 auf den Seiten M742 bis M750.

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