Glykämischer Index und glykämische Last – ein für die Ernährungspraxis des Gesunden relevantes Konzept?

Teil 2: Glykämischer Index und glykämische Last – ein für die Ernährungspraxis des Gesunden relevantes Konzept?

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., Bonn

 Der glykämische Index (GI) hat seine Bedeutung bislang vor allem in der diätetischen Therapie des Diabetes. Seit einiger Zeit wird das Thema in der Fach- und Laienpresse auch im Zusammenhang mit der Ernährung Gesunder diskutiert. Entsprechende Ernährungsempfehlungen gibt es bereits (LOGI-Pyramide, Healthy Eating Pyramid). Im Vordergrund dieser Arbeit steht die Frage nach der Relevanz eines niedrigen GI für die Prävention ernährungsmitbedingter Erkrankungen und damit für die allgemeine Ernährung. Den GI beeinflussende Faktoren werden ebenso diskutiert wie Probleme bei der Umsetzung des Konzepts in die Ernährungspraxis.

Obwohl die Rolle von GI bzw. GL bei der Entstehung ernährungsmitbedingter Erkrankungen noch nicht hinreichend geklärt ist (s. Teil 1), hat der GI mittlerweile Eingang in verschiedene Ernährungsempfehlungen gefunden. Meist wird hierin empfohlen, bei der Auswahl von Lebensmitteln ähnlicher Zusammensetzung innerhalb einer Lebensmittelgruppe solche zu bevorzugen, die einen niedrigen GI aufweisen. Der Verzehr von Weißmehlprodukten bzw. raffinierten Getreideprodukten, von Kartoffeln und Süßwaren soll eingeschränkt, der von Gemüse und Obst ausgedehnt werden. Für die Praxis wird eine Einteilung von Lebensmitteln in solche mit einem niedrigen, mittleren und hohen GI vorgeschlagen. Willkürlich gewählte Grenzwerte finden sich hierzu in der Literatur. Für den Verbraucher ohne besondere Ernährungskenntnisse erscheint eine gezielte Berücksichtigung des GI bei der Lebensmittelauswahl unmöglich. Es ist derzeit wissenschaftlich nicht begründbar, das Konzept des GI in bestehende Ernährungsempfehlungen für die deutsche Bevölkerung zu integrieren und beispielsweise vom Verzehr von Kartoffeln oder bestimmten Getreideprodukten mit hohem GI bzw. hoher GL abzuraten.  Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 04/04 ab Seite 128. Weitere Mitteilungen der Verbände ab Seite 149. 

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