Manche mögen's scharf – Wasabi erobert die Supermarktregale

Seit einiger Zeit ist die Wasabi nicht mehr nur den Freunden japanischer Gerichte bekannt, sondern auch Liebhaber pikanter Snackartikel schätzen das grüne Gewürz, das im knusprigen Überzug von Nüssen, getrockneten Erbsen oder auf Kartoffelchips zu finden ist und manch einem ein Kribbeln in der Nase verursacht.

Aber wer oder was ist eigentlich Wasabi? Und ist überall, wo Wasabi draufsteht, auch Wasabi drin? Das scharfe Gewürz wird aus dem vertikal wachsenden beblätterten Wurzelstock der Pflanze Wasabia japonica, einem Kreuzblütengewächs, gewonnen. Eine ebenfalls gängige Bezeichnung ist „japanischer Meerrettich“, aber bei Meerrettich handelt es sich im Gegensatz zu Wasabi um eine unterirdisch wachsende Wurzel.

Für den scharfen Geschmack sind flüchtige Senföle, die Isothiocyanate, verantwortlich, die ein Brennen im Rachenraum und in der Nase verursachen. In seinem Heimatland Japan kommt Wasabi auch frisch gerieben auf den Tisch. In Europa ist er meist nur als Pulver oder Paste erhältlich. Die Pflanze ist anspruchsvoll: Sie gedeiht nur in seicht fließendem Gewässer, mag es nicht zu warm, aber auch nicht kalt, und verträgt kein direktes Sonnenlicht. Das erschwert die Kultivierung.

Wasabi hat deshalb seinen Preis. Bei zu billigen Produkten handelt es sich häufig um Fälschungen – geschickt gemischt aus Meerrettich, Senf und künstlichen Farbstoffen. Ein Blick in das Zutatenverzeichnis schafft hier Klarheit. Auch einige Wasabi-Snackartikel enthalten lediglich Aromen – sogar in Fällen, in denen der Begriff „Wasabi“ Teil der Verkehrsbezeichnung ist, etwa bei „Wasabi- Erbsen“. Nach einem aktuellen Urteil des Landgerichts München ein klarer Fall von Verbrauchertäuschung. Auch der Hinweis „Wasabi-Aroma“ im Zutatenverzeichnis könne die Täuschung des Verbrauchers nicht verhindern, so die Münchner Richter. Quelle: aid-Informationsdienst, 10.03.2010

Den Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 05/10 auf Seite 228, weitere Kurzberichte ab Seite 229.

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