Häufigkeit, Ursachen und Folgen der Mangelernährung im Alter

Helmut Heseker, Paderborn

Während in mittleren Altersgruppen und bei jungen, gesunden Senioren/-innen das Übergewicht und damit assoziierte Erkrankungen dominieren, gewinnt mit steigendem Alter die Problematik der Unterernährung zunehmend an Bedeutung. Unter- und Mangelernährungszustände werden allerdings häufig weder von den Betroffenen noch von dem betreuenden Personal oder Ärzten frühzeitig wahrgenommen. Unterernährung und Untergewicht sind im hohen Alter nicht nur weit verbreitet, sondern teilweise mit schweren Folgen für den Gesundheits- und Allgemeinzustand, das Wohlbefinden und die Lebensqualität verbunden. Eine beginnende Unterernährung kann heute relativ einfach durch standardisierte Fragebögen festgestellt werden. Hierdurch lässt sich eine Unterernährung bereits in einer frühen Phase erkennen und ermöglicht somit die frühzeitige Einleitung effektiver ernährungstherapeutischer Maßnahmen.

Unterernährung und Untergewicht sind besonders im hohen Alter nicht nur weit verbreitet, sondern sind auch mit zahlreichen, teilweise schweren Folgen für den Gesundheits- und Allgemeinzustand, das Wohlbefinden und die Lebensqualität verbunden [1, 2]. Ernährungsdefizite treten besonders häufig bei akut oder chronisch kranken Senioren/innen sowohl im Krankenhaus oder Altenheim als auch in Privathaushalten auf.

Häufig wird beobachtet, dass nur kleine Nahrungsmengen gegessen werden. Mit einer stark reduzierten Nahrungszufuhr von oft weniger als 1 500 kcal/Tag ist eine bedarfsdeckende Aufnahme essentieller Nährstoffe mit herkömmlichen Lebensmitteln fast nicht möglich. In der Nationalen Verzehrsstudie wurde bei 10–15 % der in Privathaushalten lebenden über 80-jährigen Untersuchungsteilnehmer/innen eine Energiezufuhr unter dem berechneten Grundumsatz festgestellt. Dies hat zwangsläufig zur Folge, dass die Inzidenz von Untergewicht mit steigendem Alter deutlich zunimmt. Untersuchungen in Altenheimen und geriatrischen Krankenhäusern, die überwiegend an hochbetagten Bewohnern bzw. Patienten durchgeführt wurden, deuten auf die besonders ungünstige Gesundheits- und Ernährungssituation dieser Bevölkerungsgruppen hin. In der Heidelberger Bethanienstudie wurden bei der Aufnahmeuntersuchung 25 % der untersuchten Patienten/-innen auf Grund des äußeren klinischen Eindrucks als unterernährt beurteilt.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 11/03 ab Seite 444, weitere Mitteilungen der Verbände ab Seite 441.

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