Wissens-Update in Diätetik und Medizin – aktuell und patientennah

Am 08. und 09. Mai fand im CongressPark Wolfsburg der 51. Bundeskongress des VDD in Kooperation mit dem Bundesverband Deutscher Ernährungsmediziner e. V. und dem Verband der Oecotrophologen (VDOE) e. V. statt. In dieser und den folgenden Ausgaben der Ernährungs Umschau finden Sie die Kurzfassungen der fachwissenschaftlichen Vorträge.

Übergewicht im Kindes-und Jugendalter: Soziale Ursachen und Lösungsansätze
Dr. Michael M. Zwick, Stuttgart

In der Debatte um die juvenile Adipositas werden die Ursachen zumeist auf ein individuelles Fehlverhalten verkürzt. Die Evaluation von Interventionsmaßnahmen zeigt aber, dass vor allem jene Ansätze zum Scheitern verurteilt sind, die allein am Betroffenen ansetzen.

Adipositas bei Kindern und Jugendlichen: Die Situation in den Kinder-und Jugendarztpraxen
Thomas Kauth, Ludwigsburg

In Deutschland gelten 15 % der Kinder und Jugendlichen als übergewichtig, 6,3% sind stark übergewichtig. Damit hat sich die Zahl der adipösen Kinder in den letzten 10 Jahren verdoppelt, bei den über 14-Jährigen sogar verdreifacht. Weniger als 1% der betroffenen Kinder und Jugendlichen finden den Weg in ein qualifiziertes Therapieprogramm.

DOC WEIGHT – Multimodales Therapieprogramm zur Gewichtsreduktion bei Adipositas Grad II und Grad III
Mario Hellbarth, Berlin
Die Arbeitsgruppe Adipositas des BDEM hat in Zusammenarbeit mit der AG Adipositas des VDD ein Therapieprogramm für adipöse Erwachsene entwickelt. Es richtet sich an Personen mit einem BMI ab 40 kg/m2 oder ab BMI 35 kg/m2 mit Begleiterkrankungen. Ziel ist die Anerkennung als Verfahren zur Patientenschulung nach § 43 Abs. 2 SGB V. Um eine hohe Struktur- und Prozessqualität zu sichern, bleibt die Anwendung in der Regel Schwerpunktpraxen für Ernährungsmedizin BDEM vorbehalten, die durch den Bundesverband Deutscher Ernährungsmediziner zertifiziert wurden. Siehe hierzu auch den Beitrag auf den Seiten 370–371.

Ernährungsmedizinische Betreuung bei adipositaschirurgischen Eingriffen
Klaus Winckler, Frankfurt/Main

An der Spitze der Adipositasepidemie, mit einem Adipositas Grad III bzw. einem BMI > 40, befinden sich > 1% der deutschen Bevölkerung. Die konservative Therapie bietet dieser Patientengruppe bisher wenige Aussichten auf langfristigen Erfolg, es besteht hier erheblicher Verbesserungsbedarf der vorhandenen Angebote.

Adipositas-Chirurgie aus Sicht des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung Nordrhein
Peter-Johann May, Düsseldorf
Die Prüfung der individuellen Notwendigkeit einer adipositas-chirurgischen Maßnahme ergibt sich aus den rechtlichen Vorgaben des SGB V und der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts (BSG). Die Leistungspflicht der GKV beinhaltet bei der Behandlung der Adipositas laut BSG unter bestimmten Voraussetzungen auch operative Therapien.

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 06/09 ab Seite 368. Weitere Mitteilungen der Verbände lesen Sie ab Seite 364.

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