Eurobarometer: Biotechnologie ja, Gentechnik-Lebensmittel nein

Die Bevölkerung in allen EU-Ländern ist gegenüber gentechnisch veränderten  Lebensmitteln überwiegend negativ eingestellt. Mit wenigen Ausnahmen hat die Ablehnung in den letzen Jahren zugenommen. Das ist das Ergebnis der aktuellen Eurobarometer-Umfrage, die im Auftrag der EU-Kommission in allen EU-Ländern durchgeführt wurde.

Während mit Ausnahme Österreichs inzwischen die Biotechnologie in allen Ländern mehrheitlich akzeptiert ist, hat die Skepsis gegenüber der Anwendung der Gentechnik im Lebensmittelbereich fast überall zugenommen. Stimmten 2005 noch 27 % der Befragten in Europa gv-Lebensmitteln ganz oder überwiegend zu, waren es 2010 nur noch 23 %. 70 % der Europäer finden gv-Lebensmittel „vollkommen unnatürlich“ und 61 % meinen, ihre Entwicklung solle nicht gefördert werden. Fast 60 % nehmen an, dass gv-Lebensmittel gesundheitliche Risiken bergen.

Die Länder mit der größten Zustimmung für gv- Lebensmittel sind aktuell Großbritannien (45 %), Tschechien (41 %), Irland (37 %), Portugal (37 %) und Spanien (35 %). Nur in zwei Ländern nahm der Anteil der Befürworter zu: In Großbritannien (von 35 auf 44 %) und Dänemark (von 31 auf 32 %). In Deutschland sprachen sich 1996 noch 45 % der Befragten dafür aus, die Anwendung der Gentechnik im Lebensmittelbereich zu fördern; 2010 waren es wie schon bei der Umfrage von 2005 nur noch 22 %.

Insgesamt, so die Autoren der Eurobarometer-Studie, zeige sich in der aktuellen Befragung, in der es auch um Stammzellenforschung, Nanotechnologie und andere biotechnologische Verfahren ging, dass die Phase der Technogie-Skepsis vorbei sei. Die Grundstimmung gegenüber Innovationen sei inzwischen überwiegend positiv, vor allem dann, wenn diese Beiträge zur Lösung der als drängend angesehenen Probleme wie Energieversorgung und Nachhaltigkeit versprechen. Das Eurobarometer Special „Biotechnologie“ steht im Internet unter  ec.europa.eu/public_opinion/archives/ebs/ebs_341_de.pdf zum Download bereit. Quellen: Transgen Pressemeldung vom 11.11.2010 und Eurobarometer Special „Biotechnologie“

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 01/11 auf Seite 11.