Marktforschung: Was macht Öko-Wein für Verbraucher interessant?

© ThKatz/Fotolia.com. Niedrige 
Preise um 2,99 € pro Flasche
Öko-Wein wecken häufig Zweifel
an der ökologischen Herkunft Der Anbau von Öko-Wein in Deutschland hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Allein im Jahr 2011 dehnten Bio-Winzer ihre Rebflächen um 11 % aus. Dennoch ist der Anteil von Öko-Wein am deutschen Weinmarkt mit 0,6 % nach wie vor gering. Um Ansatzpunkte für die Ausweitung des Öko-Weinkonsums zu finden, haben Wissenschaftler der Universität Kassel im Rahmen einer Studie des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft etwa 600 deutsche Verbraucher, die regelmäßig Öko-Lebensmittel einkaufen, zu Öko-Wein befragt.

Um Ansatzpunkte für die Ausweitung des Öko-Weinkonsums zu finden, haben Wissenschaftler der Universität Kassel im Rahmen einer Studie des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) etwa 600 deutsche Verbraucher, die regelmäßig Öko-Lebensmittel einkaufen, zu Öko-Wein befragt.

 Eine große Mehrheit der Befragten betonte, dass sie mit Öko-Wein positive Aspekte verbinden. Bei zusätzlich durchgeführten Auswahlexperimenten entschieden sich die meisten Teilnehmer für Öko-Wein. Allerdings wurden andere Qualitätsmerkmale wie Jahrgang, Rebsorte oder Weingut umso wichtiger eingeschätzt, je stärker sich die Befragten für Wein interessierten. Dass Öko-Wein umweltfreundlicher erzeugt wird als konventionelle Weine, war für 70 % der Befragten ein wichtiges Argument bei der Kaufentscheidung. Bei Weißwein bevorzugte die Mehrheit der Teilnehmer Produkte aus Deutschland, während bei Rotwein kein Herkunftsland besonders bevorzugt wurde.

In Bezug auf den Preis war für die meisten Befragten das Segment 4,99–6,99 € am interessantesten. Niedrige Preise (2,99 €) wurden mit geringer Qualität verbunden und weckten häufiger Zweifel an der ökologischen Herkunft. Die Marktforscher raten deshalb Winzern und Händlern von einer Niedrigpreisstrategie für Öko-Wein ab und empfehlen stattdessen, den Preis eher bei 6,99 € anzusetzen als bei 4,99 €, da die Nachfrage in diesem Segment mit steigendem Preis nur geringfügig sinkt. Zudem sollte das Angebot für Öko-Wein breiter werden und besser verfügbar sein.

Um auch Weinkenner für Öko-Wein zu begeistern, wäre es ihrer Ansicht nach sinnvoll, den Geschmack weiter zu optimieren und dies stärker zu kommunizieren, etwa durch Verkostungen oder die Teilnahme an Weinprämierungen.„Präferenzen und Zahlungsbereitschaft deutscher Verbraucher bei Öko-Wein“ lautet die offizielle Bezeichnung dieses Forschungsprojektes. Dessen Schlussbericht findet sich unter orgprints.org/20975/. Quelle: Nina Weiler für Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN), Pressemeldung vom 17.07.2012

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 09/12 auf Seite 494.

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