Magen-Darm-Infekte: Noroviren

Vor wenigen Jahren kannten nur Infektionsmediziner das Norovirus. Inzwischen sorgt dieser Mikroorganismus aus der Familie der Calici-Viren regelmäßig für Schlagzeilen. Im Jahr 2009 wurden fast 179 000 Erkrankungen in Deutschland gemeldet. Damit liegen Norovirusinfektionen auf Platz eins der meldepflichtigen Erkrankungen und treten sechs Mal häufiger auf als Infektionen mit Salmonellen.

Häufig verursachen die Viren Ausbrüche von Magen-Darm-Infekten in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen sowie Kinderbetreuungseinrichtungen. Noroviren sind hoch ansteckend. Sie sind sehr langlebig und überstehen auch kalte und hohe Temperaturen auf Türklinken, Essen, Spielzeug und vielem mehr. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über Handkontakt mit virusverunreinigten Flächen oder durch die Aufnahme virushaltiger Tröpfchen. Noroviren können auch über Lebensmittel übertragen werden.

Die Krankheit beginnt meist nach einer Inkubationszeit von 10-50 Stunden. Betroffene klagen über starke Übelkeit, schwallartiges Erbrechen, Bauchkrämpfe, Durchfall und/oder Kreislaufbeschwerden. Nach 12-60 Stunden sind die Beschwerden im Normalfall abgeklungen. Da es kein Gegenmittel und keinen Impfstoff gibt, sollten Betroffene den Verlust an Flüssigkeit und Salzen ausgleichen. Kinder unter sechs Jahren sollten erst zwei Tage nach dem Abklingen der Beschwerden wieder Gemeinschaftseinrichtungen besuchen. Auch Erkrankte mit Lebensmittelberufen dürfen erst zwei Tage nach dem Abklingen der Beschwerden wieder zur Arbeit. Nach einer Erkrankung hält der Schutz vor einer erneuten Infektion hält nur für kurze Zeit an.

Durch Hygienemaßnahmen können die Viren eingedämmt werden. Dazu gehört z. B. bei Erkrankungen im häuslichen Umfeld Gegenstände/Flächen einschließlich Türgriffe und Waschbecken regelmäßig und gründlich zu reinigen, beim Reinigen Gummihandschuhe zu tragen etc. Zum Abtrocknen sollte jede Person ein eigenes Handtuch bzw. Einwegtücher verwenden. Quelle: Infodienst Landwirtschaft Ernährung Ländlicher Raum , Meldung vom 18.11.2010

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 12/10 ab Seite 642.

Das könnte Sie interessieren
Sternchensuppe weiter
Die Rolle der Ernährungstherapie in der Behandlung von Essstörungen weiter
30 Jahre Diätassistenten-Gesetz: VDD fordert „Novellierung jetzt!“ weiter
Verbände fordern verstärkte Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen zur Steigerung der... weiter
61. Wissenschaftlicher Kongress der DGE weiter
Pflanzliche Speisefette und -öle weiter