DIfE: Neuer Body-Adiposity-Index (BAI) ist nicht aussagekräftiger als Body-Mass-Index (BMI)

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US-amerikanische Forscher hatten 2011 den Body-Adiposity-Index entwickelt, mit dem der prozentuale Körperfettanteil einfach und genau abzuschätzen sei: BAI = Hüftumfang in cm geteilt durch (Körperlänge in m)1,5 –18.

Da bislang nur wenige wissenschaftliche Daten zum BAI vorliegen, verglichen nun Forscher des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) unter Führung des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) und der Medizinischen Klinik IV der Universität Tübingen die Aussagekraft des Index mit der Aussagekraft von Hüft-, Taillenumfangs- Messungen und BMI. Hierfür nutzten sie die Daten von 36 728 Studienteilnehmern des „Tübinger Lebensstil-Interventions- Programms“ (TULIP), der Potsdamer European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC)-Studie und der „Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg“ (KORA)-Studie.

Als Goldstandard dienten Magnet-Resonanz-Tomographie-Messungen. Die Studie zeigt, dass der BMI oder eine Taillenumfangsmessung besser geeignet sind, den prozentualen Körperfettanteil abzuschätzen, als der BAI. Auch bei der Bestimmung des Diabetes-Risikos sei der BMI dem BAI überlegen. Allerdings besaßen beide Indizes hinsichtlich der Diabetes-Risiko-Einschätzung eine geringere Aussagekraft als der gemessene Taillenumfang. Nach Ansicht des DIfE kommt der BAI somit nicht als Alternative zum BMI in Betracht. Das Messen des Bauchumfangs zusätzlich zum BMI sei dagegen sinnvoll.  Literatur: Schulze M et al. (2012) Diabetologia (doi: 10.1007/s00125-012-2499-z). Quelle: Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Pressemeldung vom 20.02.2012

Den Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 03/12 auf Seite 129.

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