Leben mit Brustkrebs – Ernährung in der rezidiv-freien stabilen Lebensphase

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Nadine Bader, Melanie Billinger, Katrin Pfeiffer, Julia Schneider, Anna Meister, Sonja Voigt, Kathrin Kohlenberg-Müller, Fulda

Peer-Review-Verfahren | Eingegangen: 08.07.2013 | Akzeptiert: 02.12.2013

Brustkrebs ist nach Angaben des Zentrums für Krebsregisterdaten mit ca. 72 000 Neuerkrankungen jährlich die mit Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Obwohl die altersstandardisierte Erkrankungsrate seit 1980 um ca. 50 % gestiegen ist, sterben heute weniger Frauen an Brustkrebs als vor 20 Jahren.

Zusammenfassung

Ziel der Erhebung war es, Informationen zur Ernährung von Brustkrebsbetroffenen der tertiären Prävention zu gewinnen und zu analysieren und den spezifischen Interventionsbedarf für diese große, wachsende Bevölkerungsgruppe abschätzen zu können. Die Befragung erfolgte in Selbsthilfegruppen, gynäkologischen Praxen sowie bei Privatpersonen in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Sachsen. 236 Fragebögen wurden ausgewertet. 44,5% der Befragten sind 60–69 Jahre alt. Bei 60,6% lag die Diagnose mehr als sechs Jahre zurück.

Das Gesundheitsverhalten sowie die Lebensqualität nach Behandlungsende haben sich nach Angaben der Betroffenen mehrheitlich zum Besseren geändert. Der durchschnittliche BMI liegt bei 26,9 ± 5,5 kg/m². Bei 49,6% der Befragten war eine Gewichtszunahme von 8,6 ± 6,1 kg zu verzeichnen. Sowohl 47,8% der Befragten, die vor der Erkrankung bewusst auf ihre Ernährung geachtet haben, als auch 68,4% der Frauen, bei denen die Ernährung vor der Erkrankung keinen hohen Stellenwert einnahm, haben ihre Ernährungsweise seit Behandlungsende geändert. Für 72,5% der Betroffenen gab es während und/oder nach der Behandlung kein Angebot zur Ernährungsberatung. Die Erhebung zeigt hohen Bedarf an Ernährungsberatung für Brustkrebsbetroffene mit Fokus auf Gewichtsmanagement.

Schlüsselwörter: Krebsüberlebende, Brustkrebs, BMI, Ernährung, Lebensmittelauswahl, Ernährungsberatung, Gewichtsmanagement

Life with Breast Cancer – Nutrition during the Relapse-free Stable Stage of Life

Nadine Bader, Melanie Billinger, Katrin Pfeiffer, Julia Schneider, Anna Meister, Sonja Voigt, Kathrin Kohlenberg-Müller, Fulda

Summary

The aim of the study was to gather and analyse information on the nutrition of breast cancer survivors in the context of tertiary prevention in order to estimate the specific demand of intervention needed for this increasing population group. The study was conducted by surveying self-help groups, gynaecological practices and private persons in the German federal states of Baden-Württemberg, Bavaria, Hesse and Saxony. 236 questionnaires were evaluated. 44.5% of participants were between 60 and 69 years old. 60.6% of participants were diagnosed more than six years prior to the study.

According to participants’ opinion, health-related behaviour and quality of life had improved since completion of treatment. The average BMI was 26.9 ± 5.5 kg/m². 49.6% of participants had increased their weight by 8.6 ± 6.1 kg. 47.8% of participants who maintained a balanced diet as well as 68.4% of women paying less attention to a balanced diet before developing breast cancer had changed their nutrition since completion of treatment. 72.5% of participants were not offered nutritional advice during and/or after treatment. The study indicates a high demand for nutritional advice focusing on weight management for breast cancer survivors.

Keywords: cancer survivors, breast cancer, BMI, nutrition, food choice, nutritional advice, weight management

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 03/14 von Seite 42 bis 49.

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