Interventionsstudie: Schlafrestriktion erhöht neuronale Reizbarkeit für Nahrungsstimuli

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Epidemiologische Studien zeigen, dass die steigenden Adipositasraten bei US-Amerikanern mit der im Durchschnitt abnehmenden Schlafdauer korrelieren. Klinische Studien hierzu haben ergeben, dass sich eine abnehmende Schlafdauer auf appetitbeeinflussende Hormone auswirkt. Welche Effekte Schlafrestriktion auf die neuronale Antwort auf Nahrungsstimuli hat, wurde nun in einer Crossover-Studie untersucht.

In dieser Studie wurden 26 gesunde Probanden im Wechsel zwei Interventionen ausgetzt: Die Intervention zur Schlafrestriktion bedeutete 4 Stunden Schlaf pro Nacht, die andere Intervention beinhaltete eine Schlafdauer von 9 Stunden bzw. gewohnheitsmäßigem Schlaf. Jede Phase dauerte 6 Tage, wonach die Probanden einer fMRT funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT) unterzogen wurden. Nach der sechstägigen Phase der Schlafrestriktion war die gesamte neuronale Aktivität bei Nahrungsreizen größer als nach der Phase des längeren, gewohnheitsmäßigen Schlafs.

Die Studienergebnisse zeigen, dass Schlafrestriktion mit einer erhöhten Empfindlichkeit für Nahrungsstimuli verbunden ist. Dies bestätigt, dass eine geringere Schlafdauer zu einer erhöhten Neigung für „Überessen“ führen kann.

Literatur: St-Onge M-P, McReynolds A, Trivedi ZB et al. (2012) Sleep restriction leads to increased activation of brain regions sensitive to food stimuli. Am J Clin Nutr 95: 818–824

Den Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 05/12 auf Seite 253.

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