Weisen gesunde Spitzensportler erhöhte Werte im Eating Disorder Examination-Questionnaire auf? Eine Pilotstudie

Anja Carlsohn, Janine Duvinage, Olaf Peter, Juliane Heydenreich, Karsten Linné, Frank Mayer, Potsdam

Peer-Review-Verfahren | Eingegangen: 08.03.2013 | Akzeptiert: 21.05.2013

Die Prävalenz von Essstörungen wird bei Sportlern auf 18–55 % beziffert [1, 2]. Bei Leistungssportlern kann die Diagnose aufgrund variabler Symptomatik und atypischer Essstörungen erschwert sein. Diagnosekriterien wie Untergewicht oder menstruelle Dysfunktionen fehlen bzw. können auch bei nichtessgestörten Athleten auftreten [3]. Bei Sportlern bedarf es daher standardisierter Verfahren, die eine frühzeitige Erkennung und Behandlung gefährdeter Sportler ermöglichen.

Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass bei Leistungssportlern der untersuchten Sportarten nicht von falsch-hohen EDE-Q-Werten bzw. der Gefahr einer Essstörungsdiagnose bei gesunden Athleten auszugehen ist. Aussagen über die Sensitivität des EDE-Q bei Einsatz im Spitzensport können jedoch nicht getroffen werden.

Demnach ist die Gefahr einer falschpositiven Essstörungsdiagnose bei Leistungssportlern der genannten Sportarten durch Einsatz des EDE-Q als gering einzustufen. Allerdings bedarf es weiterer Untersuchungen zur Sensitivität des EDE-Q bei Spitzensportlern verschiedener Sportarten, um dieses Instrument für das Screening von Essstörungen im Rahmen von Gesundheitsuntersuchungen von Leistungssportlern einsetzen zu können.

Schlüsselwörter: Screening, Sportler, Essstörung, EDE-Q

Do healthy athletes have higher scores in the Eating Disorder-Questionnaire? A pilot study

Anja Carlsohn, Janine Duvinage, Olaf Peter, Juliane Heydenreich, Karsten Linné, Frank Mayer, Potsdam

Summary

The prevalence of eating disorders is increased in athletes. Nevertheless, it is unclear whether the Eating Disorder Examination- Questionnaire (EDE-Q) can be used as a screening tool in sport. There is no difference in the EDEQ between athletes without eating disorders (N = 29) and nonathletes (N = 15). Thus, healthy athletes do not exhibit a false high EDE-Q score.

Keywords: Screening, athletes, eating disorders, EDE-Q

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 09/13 von Seite 158 bis 161.

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