Produktwarnung: Warnung vor dubiosen Online-Angeboten für Menschen mit Diabetes mellitus

Immer mehr fragwürdige „Wundermittel“ für Menschen mit Diabetes kursieren in sozialen Netzwerken, darunter Mikronadelpflaster, „natürliche GLP-1-Lösungen“ oder angeblich nichtinvasive Blutzuckermessgeräte. Hinter diesen Produkten stecken oft Anbieter ohne Zulassung oder medizinischen Nachweis – häufig mit gefälschten Logos, ohne Rücksendeadresse oder rechtskonformes Impressum.

So wurden z. B. bereits Logos sowie Bilder und vermeintliche Aussagen von bekannten Persönlichkeiten aus der Diabetologie verwendet, die u. a. in der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) oder im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) aktiv sind. In einigen Fällen erwecken Websites den Eindruck, von der DDG oder anderen offiziellen Institutionen betrieben zu werden. Die DDG betont, dass sie als medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft keine Produkte verkauft und keine individuellen Therapieempfehlungen gibt.
Viele Betroffene berichten, dass sie nach Bestellung der vermeintlichen Produkte entweder gar keine Lieferung oder minderwertige Geräte ohne diabetologischen Nutzen erhalten haben. Eine Rückerstattung oder Reklamation ist in der Regel nicht möglich.
Die DDG, diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, der Bundesverband Niedergelassener Diabetologen (BVND) und der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) warnen daher gemeinsam vor betrügerischen Online-Angeboten für Menschen mit Diabetes und fordern Aufklärung und Schutz. Patient*innen müssen gestärkt werden, solche Angebote zu hinterfragen – bevor sie Geld ausgeben oder ihre Gesundheit riskieren.
Die vier Organisationen begrüßen, dass sich viele Betroffene inzwischen gegenseitig in sozialen Netzwerken vor solchen Angeboten warnen. Eine informierte Patient*innenschaft sei der beste Schutz gegen Desinformation, so die gemeinsame Einschätzung. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, sollen auch Verbraucherzentralen, Hausärztinnen und Hausärzte sowie Apotheken auf das Problem aufmerksam gemacht werden.

Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), Pressemeldung vom 17.09.2025



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 11/2025 auf Seite M648.

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