Nutrition Day 2011 - Patienten ambulant vor Risiken und Folgen einer Mangelernährung bewahren

  • 03.11.2011
  • News
  • Redaktion

Gerade Patienten mit schwerwiegenden gesundheitlichen Leiden oder Mehrfacherkrankungen sind besonders anfällig für die Ausprägung einer Mangelernährung. So kommt es bei bis zu 80 Prozent der Krebspatienten und bis zu 60 Prozent der über 60 Jährigen zur Ausprägung einer Mangelernährung. Die Folge ist ein rapider und ungewollter Gewichtsverlust, der auf normalem Wege nicht auszugleichen ist.

Diese Auszehrung des Körpers kann sich sowohl negativ auf den Krankheitsverlauf auswirken als auch chronische Erkrankungen begünstigen. Eine manifeste Mangelernährung wird zudem leider selbst, je nach Grunderkrankung, bei 30 bis 50 Prozent der Betroffenen zur Todesursache.

Der jährliche Aktionstag „Nutrition Day“ am 10. November fokussiert die vielseitige und gesellschaftlich noch unterschätzte Problematik der Mangelernährung in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Ein zentrales Ziel des europaweiten Aktionstags ist, ernährungstherapeutische Behandlungserfolge sichtbar zu machen und damit wichtige Aufklärungsarbeit zu leisten. Bis dato nachrangig beachtet – zum Leidwesen der Betroffenen – ist der ambulante Sektor und der Bereich Homecare. Dabei leben alleine 1,3 Millionen (das entspricht 81 Prozent) der von einer Mangelernährung betroffenen 1,6 Millionen über 60 Jährigen zu Hause und nicht in stationären Pflegeeinrichtungen. Als Folge dessen werden diese Menschen nicht oder nicht rechtzeitig behandelt und haben häufig mit den negativen gesundheitlichen Folgen zu kämpfen, obwohl diese in der Regel einfach zu vermeiden wären.

Die zunehmende Bedeutung der ambulanten Versorgung von Patienten mit schwerwiegenden und chronischen Erkrankungen sowie die beginnende Debatte um weitreichende Rationierungsmaßnahmen im Gesundheitswesen, verweisen aus Sicht der Betroffenen auf akuten Handlungsbedarf. Neben den individuell Betroffenen würde auch das Gesundheitssystem von einer konsequenten und sektorenübergreifenden Prävention und Behandlung von Mangelernährung profitieren. Zu Gunsten einer effektiven Patientenversorgung könnten hierdurch alleine im ambulanten Sektor Einsparpotenziale von bis zu 1,3 Milliarden Euro realisiert werden.

Die Sensibilisierung auf Früherkennung und bestmögliche Behandlung gerade im ambulanten Bereich ist ein gemeinschaftliches Anliegen der Ernährungsmedizin und des Bundesverbandes der Hersteller von Lebensmitteln für eine besondere Ernährung e.V. (Diätverband). Hierzu finden Patienten und Ärzte verschiedene Informationsmaterialien unter www.diaetverband.de. Quelle: Pressemitteilung Diätverband - Bundesverband der Hersteller von Lebensmitteln für eine besondere Ernährung e. V. vom 20.10.11 (03.11.11) 

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