Soll kein Tabuthema mehr sein: Stillen in der Öffentlichkeit. © Viktorcvetkovic / iStock / Thinkstock
Soll kein Tabuthema mehr sein: Stillen in der Öffentlichkeit. © Viktorcvetkovic / iStock / Thinkstock

Nationale Stillkommission: Pro Stillen in der Öffentlichkeit

  • 05.07.2017
  • News
  • Redaktion

In Australien hat es eine Politikerin kürzlich vorgemacht und ihr Baby sogar im Sitzungssaal gestillt. Ein deutliches Signal dafür, dass Stillen normal sein sollte – egal unter welchen Umständen. Die Nationale Stillkommission am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat nun Kernbotschaften zur Erhöhung der Akzeptanz des Stillens in der Öffentlichkeit formuliert.

Eine vom BfR in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass sechs Prozent der Bevölkerung es komplett ablehnt, wenn eine Frau ihr Baby in der Öffentlichkeit stillt. Gravierender ist jedoch, dass jeder Vierte dem Stillen im öffentlichen Raum zwiespältig oder ablehnend gegenübersteht. Insbesondere in Restaurants und Cafés bestehe eine Diskrepanz zwischen der Akzeptanz des Stillens und dem Stillverhalten von Müttern, berichtet des Bundesinstitut.

Auf Initiative des Bundesernährungsministeriums möchte die Nationale Stillkommission mit Kampagnen ihre Kernbotschaften „Stillen ist gesund“, „Stillen wird überall akzeptiert“ und „Stillen kann nicht warten“ vermitteln. Diese und weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Akzeptanz des Stillens in der Öffentlichkeit sollen in einem noch zu erarbeitenden Gesamtkonzept unter Einbeziehung verschiedener Institutionen, Verbände und Multiplikatoren umgesetzt werden.

Andere Länder machen es vor

Damit sich mehr Mütter für das Stillen entscheiden, soll anstatt der ablehnenden Haltung in der Öffentlichkeit durch die Kampagnen mehr Akzeptanz erreicht werden. Für jede Zehnte der Befragten, die bereits abgestillt hatten, war die ablehnende Haltung Anderer ein Grund für das Abstillen.

Mehr Mut zum Stillen außer Haus könnten laut BfR zusätzliche Stillräume erreichen. In der Schweiz etwa können Mütter mit der „mamamap“ Stillorte in ihrer Nähe finden. Um ruhige Rückzugsorte besser erkennbar zu machen, eignen sich auch Initiativen wie in Australien, Großbritannien und Irland, wo Inhaber von Cafés oder Friseurläden ihren Betrieb mit Aufklebern als stillfreundlich kennzeichnen können.

Quelle: BfR

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