© Martin Poole / Digital Vision / Thinkstock
© Martin Poole / Digital Vision / Thinkstock

Vitaminaufnahme: Orangensaft ebenso effektiv wie frische Frucht

  • 06.02.2015
  • News
  • Redaktion

Wissenschaftler der Universität Hohenheim untersuchten die Unterschiede von Gehalt und Bioverfügbarkeit bestimmter Vitamine und sekundärer Pflanzenstoffe in frischen Orangen und in Orangensaft. Dabei zeigten sich bisher unterschätzte Vorteile des Saftkonsums im Vergleich zur frischen Frucht. Die Studie ist im Journal of Agricultural and Food Chemistry erschienen.

Diese Nachricht dürfte Saftliebhaber freuen: Nicht nur frische Orangenfrüchte sind reich an ernährungsphysiologisch wertvollen Inhaltsstoffen wie Carotinoiden, Flavonoiden und Vitamin C, sondern auch Orangensaft. Das Hohenheimer Forschungsteam untersuchte pürierte Orangen, frisch gepressten Orangensaft und pasteurisierte Säfte (erhitzte sowie kurzzeit-erhitzte Säfte) auf ihre Bioverfügbarkeit für bestimmte Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe. Sie stellten fest, dass bei der Herstellung von pasteurisiertem Orangensaft zwar die Carotinoid- und Vitamin-C-Gehalte geringfügig vermindert wurden (3–18 %), gleichzeitig aber die in vitro-Bioverfügbarkeit der Inhaltsstoffe um ein Vielfaches zunahm.

Ähnlich verhält es sich mit den Flavonoiden. Deren Gehalte wurden durch die Verarbeitung der Orangen zu Saft zwar erheblich reduziert (etwa auf ein Zehntel des Ausgangsgehaltes) aber auch hier konnte eine deutliche Erhöhung der in vitro-Bioverfügbarkeit vermerkt werden. Orangensaft bietet daher für die Vitaminaufnahme keine Nachteile. Schwachpunkt bleibt der hohe Zuckergehalt.

Die Initiative „5 am Tag“ empfiehlt, jeden Tag fünf Portionen Gemüse und Obst zu verzehren. Dabei sollte höchstens eine der zwei empfohlenen Portionen Obst und höchstens eine der drei Portionen Gemüse durch Frucht- oder Gemüsesaft ersetzt werden. Dies liegt u. a. daran, dass Fruchtsäfte mehr Zucker und weniger Ballaststoffe enthalten als frisches Obst.

Literatur:
Aschoff JK, Kaufmann S, Kalkan O et al. (2015) In vitro bioaccessibility of carotenoids, flavonoids, and vitamin C from differently processed oranges and orange juices [Citrus sinensis (L.) Osbeck]. J Agric Food Chem 63: 578–587

>> 5 am Tag e. V.

Bild: © Martin Poole / Digital Vision / Thinkstock

Das könnte Sie interessieren
Alternative Ernährungsformen weiter
MEDPass oder herkömmliche Verabreichung von oraler Nahrungssupplementation weiter
Diagnose-Tool für Schluckstörungen bei älteren Patient*innen: Vergleichsstudie belegt hohe... weiter
Mehr Schein als Sein: Nahrungsergänzungsmittel „made in Germany“ weiter
Neues DFG-Positionspapier „Lebensmittel und Ernährungsforschung in Deutschland“ erschienen weiter
Shopping-Studie zum Tierwohl im virtuellen Supermarkt weiter