Gen liefert Hinweise zur Kachexie

  • 06.03.2003
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  • Redaktion

US-Wissenschaftler haben in Mäusen ein Gen entdeckt, das auch zur Aufklärung der Kachexie bei Menschen beitragen könnte. Die Kachexie bezeichnet eine schwere Form der Abmagerung bzw. "Auszehrung" des gesamten Körpers. Begleitet wird die Krankheit, die bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen, Aids und chronischen Infektionen wie Tuberkulose auftritt, von einer allgemeinen Rückbildung von Gewebe und Organen (Atrophie). Die Erscheinungen von Kachexie sind starke Abmagerungen, Kräfteverfall und Appetitlosigkeit.

Bis heute gilt die Annahme, dass Zytokine eine Kachexie auslösen. Sie werden vom Körper als Antwort auf die eigentliche Krankheit gebildet. Die Kachexie raubt dem Patienten die Fähigkeit, die kachexieauslösende Erkrankung zu bekämpfen. Wissenschaftler der University of Texas haben jetzt ein Gen entdeckt, das für die Zytokin-Regulation eine wesentliche Rolle spielt. Fehlte Mäusen das Gen, schien sich dadurch die im Körper zirkulierende Zytokinmenge zu erhöhen. Bei Fruchtfliegen reguliert das Gen die Muskelbildung, bei Mäusen führt ein Verlust zu Untergewicht und zu einem kachexieähnlichen Zustand, schreiben die Forscher im Fachblatt Cell.

Die Wissenschaftler vermuten, dass das Gen eine wesentliche Rolle spielt, wenn der Körper die Zytokin-Produktion abschalten will. Bei einem Fehlen des Gens steigt der Zytokin-Level unkontrolliert, eine Kachexie ist die Folge, so die Annahme. Noch ist aber nicht klar, ob dieses bestimmte Gen tatsächlich auch beim Menschen das Problem verursacht. 06.03.03

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