© xmasbaby/Fotolia.com
© xmasbaby/Fotolia.com

„Fast Food“ kann die Entwicklung von Asthma, Heuschnupfen oder allergischen Hautausschlägen fördern

  • 06.03.2013
  • News
  • Redaktion

Eine internationale Forschergruppe, darunter die Ulmer Epidemiologinnen Prof. Gabriele NAGEL und Dr. Gudrun WEINMAYR, hat herausgefunden, dass bestimmte Lebensmittel die Entwicklung von Asthma, Heuschnupfen oder allergischen Hautausschlägen fördern könnten. Die zugrundeliegenden Daten wurden im Zuge der weltweit größten epidemiologischen Untersuchung für Kinder und Jugendliche, der „International Study of Asthma and Allergies in Childhood“ (ISAAC), erhoben.

Seit einigen Jahrzehnten nehmen in Industrienationen Krankheiten wie Asthma, Heuschnupfen oder Hautausschläge zu. Mittlerweile häufen sich diese gesundheitlichen Probleme auch in weniger entwickelten Ländern – was sind die Ursachen?

In der ISAAC-Studie wurden über 319 000 Jugendliche (13–14 Jahre) in 51 Ländern zu ihrem Essverhalten und möglichen Erkrankungen befragt; bei rund 181 000 6- bis 7-Jährigen in 31 Nationen füllten die Eltern den Fragebogen aus. Im Mittelpunkt der Erhebung standen Lebensmittel, die in vorherigen Studienphasen als asthmafördernd oder -hemmend eingeschätzt worden waren, also etwa Fleisch, Gemüse und Obst, Kartoffeln, Pasta und Margarine versus Hamburger und weiteres Fast Food. Neben Einblicken in die Ernährungsgewohnheiten wurden die sportliche Aktivität der jungen Menschen und ihr Fernsehkonsum erfasst. Bei den teilnehmenden Grundschülern wurde zudem nach dem Bildungsniveau und möglichem Nikotingenuss der Mutter gefragt.

Die Datenauswertung zeigt: Wer mindestens drei Mal pro Woche Fast Food isst, hat offenbar ein höheres Risiko, schweres Asthma, Heuschnupfen oder allergische Hautausschläge zu entwickeln. Dieser für Jugendliche besonders starke Zusammenhang ließ sich für beide Altersgruppen und Geschlechter sowie für viele untersuchte Weltregionen nachweisen. Gleichzeitig scheinen wenigstens drei Obstmahlzeiten pro Woche vor den Erkrankungen zu schützen.

Die womöglich negativen Folgen von Fast Food erklären die Wissenschaftler so: „Neben einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, Zucker, Kohlenhydraten, Natrium sowie möglicherweise Konservierungsstoffen finden sich in Fast Food oft Trans-Fettsäuren. Gerade für Trans-Fette wird eine Verbindung mit Asthmaerkrankungen und Allergien angenommen“, erklärt NAGEL. Für den positiven Effekt von Obst seien womöglich Antioxidanzien verantwortlich.

Die ISAAC Studie ist vor mehr als 20 Jahren gestartet. Bis zur aktuellen Studienphase sind über 1 Mio. Kinder und Jugendliche weltweit befragt und untersucht worden. Die internationale Forschergruppe hat v. a. die Häufigkeit von Asthma, Heuschnupfen sowie allergischen Hautausschlägen erhoben und nach Ursachen gesucht. Im Fokus der laufenden vierten Studienphase steht das Vorkommen der Erkrankungen in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Durchschnittseinkommen. Literatur: Ellwood P, Asher MI, García-Marcos L et al., the ISAAC Phase III Study Group (2012) Do fast foods cause asthma, rhinoconjunctivitis and eczema? Global findings from the International Study of Asthma and Allergies in Childhood (ISAAC) Phase Three. Thorax [DOI: 10.1136/thoraxjnl-2012-202285]. Quelle: Universität Ulm, Pressemeldung vom 28.01.2013 (06.03.13)

Das könnte Sie interessieren
Pflanzliche Speisefette und –öle. Teil 4: Palmöl weiter
Die Rolle der Ernährungstherapie in der Behandlung von Essstörungen weiter
Alternative Ernährungsformen weiter
MEDPass oder herkömmliche Verabreichung von oraler Nahrungssupplementation weiter
Diagnose-Tool für Schluckstörungen bei älteren Patient*innen: Vergleichsstudie belegt hohe... weiter
Mehr Schein als Sein: Nahrungsergänzungsmittel „made in Germany“ weiter