Tierärzte gegen Ramschpreise bei Lebensmitteln

  • 06.04.2005
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  • Redaktion

Scharf verurteilt hat der Präsident des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte, Dr. Hans-Joachim Götz, die Aktion der Real Verbrauchermarktkette "Wahnsinnspreise - Der Liter Milch zu 33 Cent" vom Wochenende. Diese sei eine Entgleisung der Geiz-Kampagnen. "Lebensmittel dürfen nicht verramscht werden, denn sie sind mehr wert als billige Konsumgüter."

Besonders die Produktion von Lebensmitteln tierischen Ursprungs sei auf einen gerechten Preis angewiesen, um eine tierschutzgerechte Haltung der Nutztiere gewährleisten zu können. Durch die Werbeaktion mit Preisen unter den Einstandskosten habe Real die Preisschraube überdreht. Der Handel mache den Käufer mit solchen Aktionen glauben, jedes Preisdumping sei machbar und verbraucherfreundlich. Dabei werde verschwiegen, dass dies langfristig auf Kosten der Tiere und Landwirte gehe.

Nach Ansicht von Götz muss der Verbraucher durch sein Kaufverhalten Real und dessen Nachahmer zur Vernunft bringen. Lebensmittel, deren Niedrigpreise keine tierschutzgemäße Nutztierhaltung gewährleisten, seien Konsumgütern vergleichbar, die unter ausbeuterischen Arbeitsbedingungen hergestellt würden. Man dürfe sie nicht kaufen. "Der konsequente Kaufboykott solcher Lebensmittel durch den verantwortungs- und qualitätsbewussten Verbraucher ist die einzige passende Antwort auf solche Wahnsinnsaktionen," so Götz. (06.04.05)

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