In der App können auch die sportlichen Aktivitäten vermerkt werden. © mheim3011 / iStock / Thinkstock
In der App können auch die sportlichen Aktivitäten vermerkt werden. © mheim3011 / iStock / Thinkstock

Studienteilnehmer gesucht: Personalisierte Ernährungsempfehlungen direkt aufs Smartphone

  • 07.11.2017
  • News
  • Redaktion
  • mya

Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten enable-Clusters haben Ernährungswissenschaftler und Informatiker der Technischen Universität München (TUM) die Ernährungs-App „Nutrilize“ entwickelt. In einer Studie soll nun getestet werden, ob eine personalisierte Ernährungsberatung mit Hilfe der App das Ernährungsverhalten von übergewichtigen Probanden positiv beeinflusst.

Blick auf die App "Nutrilize", die ihren Nutzern vielleicht helfen kann, abzunehmen. © Mira Madenach / TUM
Blick auf die App "Nutrilize", die ihren Nutzern vielleicht helfen kann, abzunehmen. © Mira Madenach / TUM

In den kommenden sechs Monaten soll die App von rund 300 freiwilligen Probanden und Probandinnen getestet werden. Dafür werden noch Freiwillige ab 18 Jahre mit einem Body Mass Index von 25 bis 40 kg/m2 gesucht, die ein Android-Smartphone (mindestens Version 5.0) besitzen.

„Die App Nutrilize ermöglicht den Teilnehmern und Teilnehmerinnen festzuhalten, was sie gegessen haben und liefert daraufhin Ernährungsempfehlungen, die den persönlichen Lebensstil und den Ernährungsszustand berücksichtigen", erklärt Hanna Schäfer, Doktorandin der Informatik an der TUM. Schäfer hat die Anwendung mitentwickelt, insbesondere das integrierte Empfehlungssystem, das für den jeweiligen Probanden zugeschnittene Rezepte berechnen wird. Ziel des Projektes und der App sei es, mit diesen Rezeptempfehlungen das Ernährungsverhalten der Probanden zu verbessern, so Schäfer.

Auf einen Blick: Was kann "Nutrilize"?
  • Täglich neue Rezeptempfehlungen (Frühstück, Mittagessen, Abendessen und Snacks) unter Berücksichtigung der persönlichen Anforderungen (Eingaben erforderlich)

  • Anzeige des Energieverbrauchs und der Energiezufuhr

  • Protokollierung des Essverhaltens

  • Eingabe der sportlichen Aktivitäten (zum Beispiel eine Stunde Joggen)

  • Informationen über den persönlichen Nährstoffstatus

  • Informationen zu den einzelnen Nährstoffen (zum Beispiel wofür diese gut sind und in welchen Lebensmitteln sie vorkommen)

  • Übersicht der Aufnahme einzelner Nährstoffe über die letzten Tage, Wochen, Monate

  • Erklärungen und Informationen zu den Rezepten (warum wird mir dieses Rezept empfohlen?)


Gestützt werden die Empfehlungen auch durch Blutwerte, die ebenfalls in der App sichtbar sind. „Dafür müssen die Probanden nicht persönlich erscheinen. Die Blutproben werden als "Dried Blood Spots" gesammelt. Wie beim Blutzuckermesser stechen sich die Teilnehmer in den Finger. Die Blutstropfen werden auf ein spezielles Filterpapier aufgebracht und anschließend per Post eingeschickt", sagt Schäfer. Im Labor werden damit Biomarker bestimmt, die im persönlichen Profil der Nutzer in der App hinterlegt werden.

Außerdem sind am Anfang der Studie, nach drei und nach sechs Monaten Körpergröße, Körpergewicht sowie Taillen- und Hüftumfang selbständig mit Hilfe von Anleitungen zu messen. Die Teilnehmer beantworten darüber hinaus Fragebögen zum Lebensmittelkonsum sowie zu ihren körperlichen Aktivitäten.



Haben Sie Interesse "Nutrilize" zu testen und an der Studie teilzunehmen?

Alle Informationen zur Studie finden Sie unter www.nutrilize.de und auf der Website des enable-Clusters.

Das könnte Sie interessieren
Die Rolle der Ernährungstherapie in der Behandlung von Essstörungen weiter
Alternative Ernährungsformen weiter
MEDPass oder herkömmliche Verabreichung von oraler Nahrungssupplementation weiter
Diagnose-Tool für Schluckstörungen bei älteren Patient*innen: Vergleichsstudie belegt hohe... weiter
Mehr Schein als Sein: Nahrungsergänzungsmittel „made in Germany“ weiter
Neues DFG-Positionspapier „Lebensmittel und Ernährungsforschung in Deutschland“ erschienen weiter