Bei Reis und Reisprodukten kann eine Arsenbelastung nicht gänzlich vermieden werden. © HandmadePictures / iStock / Thinkstock
Bei Reis und Reisprodukten kann eine Arsenbelastung nicht gänzlich vermieden werden. © HandmadePictures / iStock / Thinkstock

Arsen in Reis: Verbraucherschützer kritisieren Baby-Produkte

  • 08.12.2017
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  • Redaktion

Der Verein foodwatch e. V. hat Reisflocken und Reiswaffeln für Babys auf deren Arsengehalte untersuchen lassen. Die Verbraucherschützer kritisieren, dass nicht bei allen Produkten der Arsengehalt gleich ausfällt, sondern manche Produkte stärker belastet sind. Es existieren zwar von der EU festgelegte Höchstmengen, jedoch gibt es keine sicheren Aufnahmemengen für das Halbmetall.

Seit einigen Jahren wird vermehrt über die Belastung von Reis und Reisprodukten mit Arsen berichtet. Reis weist aufgrund der Anbaumethoden und der Physiologie der Pflanzen im Vergleich zu anderen Getreidearten höhere Gehalte an giftigen anorganischen Arsenverbindungen auf. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) hat die anorganischen Formen von Arsen als „krebserregend für Menschen“ eingestuft.

In der Europäischen Union trat am 1. Januar 2016 die Verordnung (EU) 2015/1006 der Europäischen Kommission in Kraft, in der erstmals Höchstgehalte für anorganisches Arsen festgelegt sind. Sie besagt unter anderem, dass der Arsengehalt bei Reis, der für Säuglings- und Kleinkinderprodukte verwendet wird, bei maximal 0,1 Milligramm pro Kilogramm liegen darf. Vorgaben für sichere Aufnahmemengen gibt es derzeit nicht.

Hersteller sollen auf Verpackungen informieren
Baby mit Reiswaffel. © BananaStock / Thinkstock
Baby mit Reiswaffel. © BananaStock / Thinkstock

foodwatch hat 18 Reisprodukte für Babys von Alnatura, Bebivita, dm, Hipp, Holle, Rossmann und Sunval getestet.  In allen untersuchten Proben fand sich anorganisches Arsen. Die „Hipp Apfel Reiswaffeln“ waren demnach fast dreimal so stark belastet wie die „Reiswaffeln Apfel-Mango“ der Hipp-Tochterfirma Bebivita. Zwar räumen die Verbraucherschützer ein, dass bei Reis eine Arsenbelastung nicht gänzlich vermieden werden kann. Sie fordern jedoch, dass die Hersteller die Belastung minimieren und auf der Verpackung über die Verzehrempfehlung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) informieren.

Das BfR empfiehlt unter anderem, Produkte wie Reiswaffeln oder Reisflocken und Reisbrei nur in Maßen zu konsumieren und mit reisfreien Produkten abzuwechseln. Eltern sollten ihre Säuglinge und Kleinkinder nicht ausschließlich mit reisbasierten Getränken wie Reismilch oder Beikost wie Reisbrei ernähren. Verbraucher mit Zöliakie können zusätzlich andere glutenfreie Getreidearten wie zum Beispiel Mais, Hirse, Buchweizen, Amaranth oder Quinoa in den Speiseplan aufnehmen.

Quelle: foodwatch

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