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Online News: Fleischkonsum in Deutschland: Ergebnisse einer repräsentativen Befragung

  • 10.09.2025
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  • Redaktion

Immer mehr Menschen in Deutschland verzichten bewusst auf Fleisch – aus Gründen der Gesundheit, des Klima- und Umweltschutzes sowie des Tierwohls. Eine aktuelle Befragung zeigt, dass 72 % der Bevölkerung zumindest gelegentlich auf Fleisch verzichtet, knapp die Hälfte plant eine weitere Reduktion. Dennoch liegt der Konsum weiterhin deutlich über den Empfehlungen.

Der Fleischverzehr in Deutschland ist in den letzten Jahren leicht zurückgegangen, liegt mit rund 52 kg pro Kopf und Jahr jedoch weiterhin deutlich über den Ernährungsempfehlungen von etwa 15 kg. Eine aktuelle Auswertung der GEDA-Studie (Gesundheit in Deutschland aktuell) mit 3178 Erwachsenen zeigt, dass 72 % der Bevölkerung zumindest gelegentlich bewusst auf Fleisch verzichten. Knapp die Hälfte der Befragten beabsichtigt, den Konsum künftig weiter einzuschränken oder verzichtet bereits vollständig auf Fleisch. 23 % haben keine Absicht, ihren Fleischkonsum zu verringern.

Frauen und Personen mit höherem Bildungsstatus verzichten häufiger auf Fleisch und äußern eine größere Bereitschaft zur weiteren Reduktion. Menschen, die bereits heute nur selten Fleisch essen, sind am ehesten bereit, ihren Konsum künftig noch weiter zu verringern, während Personen mit hohem Fleischkonsum weniger Änderungsbereitschaft zeigen.

Die vorherrschenden Motive für eine Reduktion sind gesundheitliche Vorteile (87 %), gefolgt von Klima- und Umweltschutz (78 %) sowie Tierschutz (69 %). Jüngere Erwachsene und Frauen nennen häufiger ökologische Gründe, während für ältere Befragte eher die gesundheitlichen Vorteile eine Rolle spielen.

Die Ergebnisse liefern eine datenbasierte Grundlage für die Gesundheits- und Klimapolitik und zeigen unter anderem, dass die Bereitschaft zur Reduktion des Fleischkonsums vorhanden ist. Dies deutet auf ein breites Bewusstsein für die Vorteile eines geringeren Fleischverzehrs hin. Gleichzeitig bleibt der absolute Fleischkonsum hoch - die tatsächliche Anpassung der Ernährungsgewohnheiten im Alltag stellt eine Herausforderung dar. Die Autor*innen empfehlen daher, dass in zukünftigen Maßnahmen Hindernisse für Veränderungen identifiziert und adressiert werden sollten. Besonders vielversprechend erscheint es, jüngere Erwachsene mit hoher Reduktionsbereitschaft gezielt zu unterstützen, beispielsweise durch Anpassungen im Ernährungsumfeld wie in Kantinen oder Restaurants.


Quelle: Richter A, Wagner J, Moosburger R, Mensink GBM, Loss J: Reducing meat consumption: Results from a German survey on attitudes, behaviour and willingness to change among adults. PLoS One 20(8), 2025: e0328346. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0328346

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