Der Nutri-Score bewertet die Nährwertzusammensetzung von Lebensmitteln. © OleksandrHruts/iStock/GettyImages

Lebensmittelkennzeichnung: Nutri-Score – Welcher Nährwertvergleich ist sinnvoll?

  • 18.01.2021
  • News
  • Redaktion

Der Bundesrat hat am 9. Oktober 2020 der rechtssicheren Verwendung des Nutri-Scores zugestimmt. Der Nutri-Score bewertet die Nährwertzusammensetzung von Lebensmitteln und ermöglicht es so Lebensmittelprodukte auf einen Blick zu vergleichen. Aber welche Lebensmittel können miteinander verglichen werden?

Immer mehr deutsche Lebensmittelhersteller beteiligen sich seit November 2020 an der neuen Kennzeichnung. Eine vereinfachte farblich unterlegte Darstellung der Nährwertqualität von Lebensmitteln ist seither auf immer mehr Lebensmitteletiketten zu finden. Die Bezugsgröße für die Berechnung des Nutri-Scores sind immer 100 Gramm bzw. Milliliter. Dabei erhält ein Lebensmittel mit einer verhältnismäßig guten Zusammensetzung eine grün hinterlegte A-Bewertung, wohingegen die ungünstigste Nährwertzusammensetzung mit einem rot hinterlegten E gekennzeichnet wird.

Der Nutri-Score ermöglicht einen sinnvollen und hilfreichen Nährwertvergleich, wenn Nahrungsmittel derselben Produktgruppe, wie z. B. Früchtemüslis unterschiedlicher Hersteller, miteinander verglichen werden. Auch ist der nährwertbezogene Vergleich von alternativen Lebensmitteln einer ähnlichen Produktgruppe sinnvoll. So können z. B. die Nährwerte eines Sahnejoghurts mit einem Schokoladenpudding verglichen werden. Lebensmittelvergleiche von unterschiedlichen Produktgruppen, wie z. B. Seelachsfilet und Erdbeerkonfitüre oder Olivenöl mit Reis, sind hingegen nicht sinnvoll und nicht Ziel des Nutri-Scores.

© BMEL

Grundsätzlich gilt: Ein Vergleich über Produktgruppen hinaus ist nicht sinnvoll. Beim Nutri-Score geht es ausschließlich um den nährwertbezogenen direkten Vergleich von Lebensmitteln aus derselben oder einer ähnlichen Produktkategorie.

Lesen Sie hierzu auch den Beitrag „Debatte über Nutri-Score“ in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 06/2019.


Quelle:
Dr. Christian Rempe, Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), Pressemitteilung vom 23.12.2020 und Pressemitteilung vom 14.10.2020.

Das könnte Sie interessieren
Perspektiven für eine nachhaltigere Palmöl-Produktion weiter
COPLANT-Studie: Größte Studie zu pflanzenbasierter Ernährung im deutschsprachigen Raum... weiter
Ernährungspolitik weiter
Pflanzliche Speisefette und –öle. Teil 4: Palmöl weiter
Die Rolle der Ernährungstherapie in der Behandlung von Essstörungen weiter
Alternative Ernährungsformen weiter