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Fettreiche Ernährung bringt die Darmflora aus ihrem Gleichgewicht. © Matthew Ennis/iStock/Thinkstock

Darmkrebsrisiko: Fettreiche Ernährung meiden

  • 12.03.2015
  • News
  • Redaktion

Stark übergewichtige Menschen tragen ein höheres Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Doch was sind die Ursachen für diesen Zusammenhang? Die Deutsche Krebshilfe e.V. informiert anlässlich des Darmkrebsmonats März über die Gefahr von zu fettreicher Ernährung und wenig Bewegung.

Ob aus Zeitmangel oder schlicht aus Gewohnheit: Schnell verfügbares und fettiges Essen gehört zum Alltag vieler. Münchner Wissenschaftler fanden kürzlich heraus: Eine zu fettreiche Ernährung bringt die Darmflora aus ihrem sensiblen Gleichgewicht. Das lässt das Krebsrisiko ansteigen - auch bei Normalgewichtigen. Gepaart mit mangelnder Bewegung kann dies zu Übergewicht führen, wie die Deutsche Krebshilfe e. V. berichtet.

„Eine besonders fettreiche Ernährung führt dazu, dass die Darmflora aus ihrem Gleichgewicht geworfen wird“, beschreibt Dr. Melek C. Arkan vom Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München die experimentellen Beobachtungen. Einige Bakterienstämme kommen dann vermehrt, andere wiederum in geringeren Mengen im Darm vor.

Das Forscherteam beobachtete im Labor: Diese Veränderungen in der Darmflora spielen eine ganz entscheidende Rolle bei der ernährungsbedingten Entstehung von Darmkrebs – unabhängig vom Gewicht. Bedeutet dies im Umkehrschluss, dass wir das Krebsrisiko senken können, indem wir das Gleichgewicht der Darmflora wiederherstellen?

„Durch die Behandlung mit Butyrat – einem bakteriellen Endprodukt – konnten wir im Labor die bakterielle Zusammensetzung im Darm wieder angleichen“, schildert Arkan. „Und in der Tat haben wir beobachtet, dass dies vor der Krebsentstehung schützen kann.“

Unklar ist noch, ob die Laborergebnisse auch auf den Menschen zutreffen. Dies herauszufinden, ist nun das Ziel des Forscherteams.

>> Mitteilung der Deutschen Krebshilfe e. V.

Literatur: Manon D. Schulz et.al. "High-fat-diet-mediated dysbiosis promotes intestinal carcinogenesis independently of obesity”, Nature (2014), doi: 10.1038/nature13398

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