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Gesund leben senkt Darmkrebs-Risiko

  • 13.10.2014
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  • Redaktion

Wer nicht übergewichtig ist, nicht raucht, Alkohol nur in Maßen trinkt, sich bewegt und sich gesund ernährt, erkrankt seltener an Darmkrebs. Ein Wissenschaftlerteam vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) fand im Rahmen der EPIC-Studie* heraus, dass alle Faktoren kombiniert das Risiko für Darmkrebs um ein Drittel vermindern.

Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten. Nach Angaben der International Agency for Research on Cancer erkranken weltweit etwa 746 000 Männer und 614 000 Frauen jährlich an dieser Krankheit. Besonders häufig betrifft diese Krebsform Menschen in Ländern mit westlichem Lebensstil. Die jetzt in der Fachzeitschrift BioMed Medicine veröffentlichten Daten unterstützen die Resultate früherer Studien, dass Dickdarmkrebs mit bestimmten Merkmalen westlicher Lebensart verbunden ist. Hierzu zählt auch die Art der Ernährungsweise.

Die Studie kombinierte erstmals Effekte von fünf gesundheitsfördernden Lebensstilmerkmalen auf das Darmkrebsrisiko in einer europäischen Bevölkerungsgruppe mit fast 350 000 Männern und Frauen. Die Wissenschaftler stuften dabei folgende Merkmale als risikosenkend ein: Nichtraucher zu sein, Alkohol nur in einem moderaten Maß zu trinken, ein normales Körpergewicht zu haben, wobei der Taillenumfang von Frauen kleiner als 80 cm und der von Männern kleiner als 94 cm sein sollte, körperlich aktiv zu sein sowie sich gesund zu ernähren.

Im Rahmen der Studie bedeutete dies, sich mit vergleichsweise viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukten, reichlich Nüssen und Samen, ausreichend Fisch und Joghurt, aber mit wenig rotem Fleisch und Wurstwaren zu ernähren.

Wie die Untersuchung zeigt, hatten Studienteilnehmer, die zwei der gesundheitsfördernden Merkmale aufwiesen, im Vergleich zu Personen, auf die kein oder nur ein günstiges Lebensstilmerkmal zutraf, ein um 13 Prozent verringertes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Wiesen die Teilnehmer drei der untersuchten Merkmale auf, sank ihr Erkrankungsrisiko um 21 Prozent, wobei sich bei vier Merkmalen ihr Risiko sogar um 34 Prozent verringerte. Kamen alle fünf Merkmale zusammen, sank das Risiko um 37 Prozent. Die Ergebnisse könnten in zukünftigen Präventionsstrategien zur Vorbeugung dieser auch in Deutschland häufig vorkommenden Krebsart beitragen.

Quelle: Combined Impact of Healthy Lifestyle Factors on Colorectal Cancer: A Large European Cohort Study; Aleksandrova, K. et al.; BMC Medicine 2014, 12:168 

www.dife.de

*EPIC = The European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition, Langzeitstudie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) Potsdam/Rehbrücke

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2. Darmkrebsrisiko und Aufnahme von Kalzium, Vitamin D und Milchprodukten von Ulrike Missner, Jena; Ernährungs Umschau 06/2009

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