Hilfe bei unkontrollierbarem Überessen: Ziel der aktuellen Studie ist es, ein neuartiges, computerbasiertes Training zu testen. © moodboard / Kollektion moodboard / Thinkstock

Universitätsklinik Heidelberg: Studienteilnehmer mit bulimischer Essstörung gesucht

  • 15.02.2016
  • News
  • Redaktion

Mit Computer und Joystick automatisierte Verhaltensmuster bei einer Essstörung mit Essanfällen durchbrechen? Die Medizinische Universitätsklinik Heidelberg sucht genau für eine solche Studie Teilnehmer. Die Probanden sollen ein Training über einen Zeitraum von fünf Wochen durchlaufen. Anmeldungen sind noch bis Ende 2016 möglich.

Betroffene, die unter einer bulimischen Essstörung leiden, erleben regelmäßig Essanfälle. Dabei nehmen sie in kurzer Zeit sehr große Nahrungsmengen auf und merken auch, dass sie die Kontrolle verlieren. Hilfe könnte ein neues Computertraining bieten, mit dem die Betroffenen lernen, das automatisierte Verhaltensmuster zu durchbrechen.

Basierend auf den vielversprechenden Ergebnissen einer Pilotstudie untersucht die Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik Heidelberg das Behandlungsverfahren nun in einer groß angelegten randomisiert-kontrollierten Studie mit Patienten, die unter einer klinischen Essstörung mit regelmäßigen Essanfällen leiden. 

Ablauf der Studie

Die Teilnehmer durchlaufen zehn Sitzungen à 15 Minuten eines computerbasierten Trainings über einen Zeitraum von fünf Wochen. Mithilfe eines Computers und eines Joysticks werden sie darin trainiert, in kurzer Zeit sehr viele Vermeidungsreaktionen auf visuelle Nahrungsreize auszuführen. In der Pilotstudie verringerte sich bei den Teilnehmern das Verlangen nach Nahrungsmitteln signifikant auch im Alltag.

Zudem gingen die weiteren Symptome der Essstörung, wie Sorgen um Figur und Gewicht, deutlich zurück. Die Teilnehmer schätzten das Training als wenig belastend ein und die Mehrheit gab an, das Training weiterempfehlen zu können. Die Ergebnisse der Pilotstudie wurden im European Eating Disorders Review publiziert.

Anmeldungen können voraussichtlich noch bis Ende 2016 angenommen werden. Die Studie wird von der Schweizerischen Anorexia Nervosa Stiftung gefördert.

Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg

Weitere Informationen zu Studie gibt es hier

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