Kein Verständnis für VDD

  • 16.03.2010
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  • Redaktion

Leserbrief zu den VDD Mitteilungen in EU 12/2009 und 1/2010

Mir fehlt das Verständnis, warum der VDD seine Seiten in der EU dazu nutzt, den Berufsstand der Oecotrophologen zu diskreditieren. Mein allergologisches Wissen wird seit Jahren gern vom VDD in Anspruch genommen, um Fort- und Weiterbildungsangebote für seine Mitglieder attraktiv zu machen. Mit den Beiträgen in der EU wird Öl ins Feuer einer unnötigen Debatte über Qualifizierung gegossen, obwohl die Zusammenarbeit in der Praxis zumindest im Bereich Allergologie problemlos klappt.

Der 2004 gegründete Arbeitskreis Diätetik in der Allergologie (www.ak-dida.de) besteht selbstverständlich aus Diätassistentinnen (+ Diaetologinnen aus Österreich) und Oecotrophologinnen (+ Dipl. Ernährungsberater aus der Schweiz) und ist damit länderübergreifend zusammengesetzt. Die Expertise beider Berufsgruppen wurde und wird gebraucht, um unsere Beratungsgrundlage „Diätetik in der Allergologie“ (Dustri-Verlag) zusammenzustellen und regelmäßig zu aktualisieren.

Es kann nicht um die Frage gehen, welche Berufsgruppe besser oder schlechter für die ernährungstherapeutische Betreuung der Patienten geeignet ist, sondern ob der/die Einzelne verantwortungsvoll und zielführend mit Betroffenen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten arbeitet. Und das ist nur möglich, wenn das allergologische Wissen regelmäßig praktiziert und ständig aktualisiert wird – unabhängig davon, welche Berufsausbildung vorliegt. Denn die Ausbildung oder das Studium allein befähigen nicht zur Beratung allergologischer Patienten. Nicht umsonst gibt es umfassende Weiterbildungsangebote zu diesem Bereich seitens des DAAB (Deutscher Allergie- und Asthmabund), des VDOE und des VDD.

Der Arbeitskreis Diätetik in der Allergologie hat sich zum Ziel gemacht, unseren Berufsstand gegenüber den Ärzten zu einem Kooperationspartner auf Augenhöhe zu machen. Wir haben dafür frühzeitig den Begriff der Ernährungsfachkraft eingeführt. Diese Bezeichnung wird in den allergologischen Leitlinien der DGAKI (Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie) und von vielen Allergologen auch so verwendet.

Wir wären auch in anderen Bereichen viel stärker, wenn wir zusammen arbeiten würden. Wozu der Machtkampf? Er schadet vor allem uns selbst.

Dr. Imke Reese, Vorsitzende des ak-dida, Ernährungsberatung und -therapie Allergologie, unterstützt durch: Heike Dethardt, Diätassistentin; Dr. Eva-Maria Fiedler, Diplom-Oecotrophologin; Claudia Kugler, Diätassistentin und Diplom-Oecotrophologin; Renate Lieberknecht, Diplom-Oecotrophologin; Sonja Mannhardt, Diplom-Oecotrophologin; Sibylle Plank-Habibi, Diplom-Oecotrophologin; Insa Raabe-Jost, Diplom-Oecotrophologin; Christiane Schäfer, Diplom-Oecotrophologin; Karin Spiesz, Diaetologin, Ernährungsmedizinische Beratung; Claudia Thienel, Diplom-Oecotrophologin; Julia Weißkirchen, Diplom-Oecotrophologin; Mandy Ziegert, Diätassistentin, Medizinische Ernährungsberaterin.

(s. hierzu auch Beiträge in der aktuellen März-Ausgabe: Stellungnahme zu VDD-Mitteilungen „Weiterentwicklung des Curriculums Diätetik in Deutschland“ und Stellungnahme des VDD.)

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