Insulin-Purging (Diabulimie) ist eine Form des gestörten Essverhaltens, bei dem bewusst Insulin reduziert oder sogar ausgelassen wird. © cagkansayin/iStock/Getty Images Plus

Aktuell in Heft 12/2020: Insulin-Purging (Diabulimie)

  • 18.12.2020
  • News
  • Redaktion

Essstörungen treten in Kombination mit einem Typ-1-Diabetes häufiger auf als bei Stoffwechselgesunden. Gerade bei Typ-1-Diabetes in der Adoleszenz rückt neben Bulimie, Binge-Eating und Anorexia nervosa eine weitere Form des gestörten Essverhaltens in den Fokus: das bewusste Reduzieren oder Auslassen des Insulins, Insulin-Purging genannt (von PatientInnen und in den Social Media als „Diabulimie“ bezeichnet).

Ernährung spielt bei Diabetes mellitus eine große Rolle, sodass eine Auseinandersetzung mit Ernährung bei beiden Diabetes-Typen nicht ausbleibt. Zu den bekanntesten Essstörungen zählen Bulimia und Anorexia nervosa oder eine Binge-Eating-Störung. Beim Insulin-Purging (engl. purging = abführen, reinigen) handelt es sich nicht um eine klassische Essstörung, sondern vielmehr um eine diabetesspezifische gegenregulatorische Maßnahme im Zusammenhang mit einer realen oder ängstlich antizipierten Gewichtszunahme. Daher tritt das Insulin-Purging (auch „Diabulimie“ genannt) auch bei nichtessgestörten Personen auf.

Der Begriff Insulin-Purging ist geprägt durch die Definition des „Erbrechens über die Niere“. Bei hohen Glukosekonzentrationen wird vermehrt Glukose über die Nieren gefiltert und schließlich über den Urin ausgeschieden. Außerdem kommt es aufgrund des Insulinmangels zu einer verstärkten Fettverbrennung und damit zur Ketonkörperbildung. Aufgrund des vorherrschenden Insulinmangels kann es zu einer Entgleisung und im schlimmsten Fall zu einer Ketoazidose kommen.

Patricia Kirschke, Ökotrophologin und Diabetesberaterin DDG, beschreibt in ihrem Beitrag, wie es bei Menschen mit Diabetes zu Insulin-Purging kommen kann, auf welche Symptome geachtet werden sollte und wie eine Diagnose gestellt werden kann. Außerdem geht sie praxisrelevant auf die interdisziplinäre Therapie und Schulung der Betroffenen ein.

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