Nachhaltige Ernährung durch Kochen erfahren

  • 19.10.2011
  • News
  • Redaktion

Bild: © DGE-Arbeitstagung/DGE e. V.

Für immer mehr Verbraucher ist Nachhaltigkeit mittlerweile ein Kriterium, auf das sie beim Lebensmitteleinkauf achten. Bio und vegetarisch, saisonal und regional – das sind Begriffe, die dabei Signalwirkung haben. Doch wie können konkrete Handlungsempfehlungen zum nachhaltigen Konsum vermittelt werden, ohne den Verbraucher bei der Lebensmittelauswahl zu überfordern?

Für die Soziologinnen Prof. Martina SCHÄFER und Eva KOCH von der Technischen Universität Berlin sind für eine nachhaltige Ernährung bestimmte Kompetenzen notwendig. Insbesondere Kochkenntnisse, aber auch Finanz-, Gesundheits- und Medienkompetenzen. Daher sei es sinnvoll, schon bei deren Vermittlung die Nachhaltigkeit zu berücksichtigen, anstatt die Verbraucher mit zusätzlichen „trockenen“ Empfehlungen zu verunsichern. Das Erlernen von Kochkenntnissen ist dafür besonders geeignet, denn Kochen hat das Potenzial, nachhaltige Ernährung erlebbar zu machen.

Durch ein unübersichtliches Angebot an Wissen rund ums Essen fühlen sich viele Verbraucher überfordert. Mangelnde Transparenz und daraus resultierende Vertrauensverluste steigern die Unsicherheit genauso wie medial ausgeschlachtete „Lebensmittelskandale". Die Forderung, zusätzlich auf die Aspekte der Nachhaltigkeit zu achten, kann bedeuten, dass Verbraucher die Verantwortung für ihren Lebens- und Ernährungsstil ablehnen. Die Auswirkungen erscheinen ihnen zu komplex und ihr Vermögen diese zu beeinflussen als nicht ausreichend.

Eva KOCH zufolge bedeutet eine nachhaltige Ernährung für viele ihrer Forschungsteilnehmer im Idealfall selbstständiges Kochen mit frischen Produkten. Wenn bei der praktischen Vermittlung der genannten Kompetenzen, sei es im Elternhaus oder in der Schule, schon das Prinzip der nachhaltigen Ernährung aufgegriffen wird, könne das dazu beitragen, dass es eher verstanden und selbstverständlicher umgesetzt wird.

Weitere Informationen: Manuskripte zur DGE-Arbeitstagung unter www.dge.de, Programme zum gemeinsamen Zubereiten von Lebensmittel für Schüler unter www.aid-ernährungsführerschein.de und www.schmexperten.de. Quelle: aid infodienst, Pressemeldung vom 05.10.2011 (19.10.11)

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